Verkehr:Schneller durch Starnberg

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Arbeitskreis widmet sich der Verkehrsführung in der Innenstadt

Von Peter Haacke, Starnberg

Die Änderung der Verkehrsführung in der Starnberger Innenstadt ist eine politisch umstrittene Angelegenheit. Seit sich die Verkehrsexperten von SHP Ingenieure (Hannover) der Sache angenommen haben, gibt es nunmehr insgesamt zehn Varianten, wie der Verkehr geschmeidiger laufen könnte und die Belange von Radfahrern und Fußgängern besser berücksichtigt werden könnten. Auch der Stagenda-Arbeitskreis "Verkehr" hat sich des Themas angenommen und präsentiert nach einer Sitzung in der Vorwoche nun eine Modifikation seiner Vorstellungen. Über die Variante der Stagenda soll am Donnerstag, 21. Juli (18 Uhr, Schlossberghalle) im "Projektausschuss Verkehrsentwicklung" gesprochen werden.

Kernpunkt des neuen Vorschlags aus dem Starnberger Arbeitskreis ist eine Zentrumszufahrt vom Tutzinger-Hof-Platz in die Wittelsbacherstraße, die nun stadteinwärts zur Einbahnstraße umfunktioniert werden soll. "Dies ermöglicht den Rückbau der Ampelanlage am Tutzinger-Hof-Platz von derzeit fünf Ampelschaltphasen (90 Sekunden) auf nur drei Ampelschaltphasen (60 Sekunden), schreibt dazu Stagenda-Mitglied Helmut Rauscher. Dies werde zu einer "erheblichen Beschleunigung des Durchgangsverkehrs der B2 führen". Der Effekt könne durch elektronisch gesteuerte Ampeln verstärkt werden.

Die zweite Zufahrt zur Innenstadt erfolgt laut Agenda im Süden über die Bahnhofstraße, während die Dinardstraße als Ausfahrt zur Hauptstraße - also zur B2 - wird. Die Einbahnstraßenregelung in diesen beiden Wegeverbindungen wird also umgekehrt. Autofahrer von der Possenhofener Straße können aber weiterhin zum Bahnhof See gelangen. Die Bahnhofstraße soll in diesem Bereich von der Unterführung am Heimatmuseum bis zur Einmündung der Kaiser-Wilhelm-Straße als "Begegnungszone" ausgewiesen werden. Ebenfalls zur Begegnungszone sollen der südliche Teil der Maximilianstraße und der nördliche Teil der Wittelsbacherstraße werden.

Die weiteren Details des Vorschlags: Die Kaiser-Wilhelm-Straße ist in südliche Richtung Einbahnstraße. Ebenso der nördliche Abschnitt der Maximilianstraße - allerdings in nördliche Richtung. Gleiches trifft zu für die innere Leutstettener Straße, die demnach zur zweiten Ausfahrt aus der Innenstadt zur Münchner Straße hin werden soll. Ludwigstraße, Josef-Jägerhuber-Straße und südliche Wittelsbacherstraße sind in beide Richtungen befahrbar.

"Dringend empfohlen" wird die Einführung elektronisch gesteuerter Ampelanlagen. Auch soll die Stadt durch ein elektronisches Parkleitsystem "insbesondere für eine bessere Belegung des für die Innenstadt äußerst wichtigen Parkhauses 'Centrum' sorgen". Als zweckmäßig erachtet es der Arbeitskreis zudem, die Anzahl öffentlich nutzbarer Stellplätze in der Tiefgarage der Kreissparkasse von derzeit 44 auf 70 bis 80 Stellplätze zu erhöhen und die entfallenen Mieterplätze in der Centrums-Garage zu verlegen. Dazu müsste die Stadtverwaltung Gespräche mit den Verantwortlichen führen. Auch der Bau eines zusätzlichen Parkhauses in Nähe des Heimatmuseums wird vorgeschlagen. "Wir sind der festen Überzeugung, dass eine Verkehrsberuhigung der Innenstadt unabhängig von überörtlichen Verkehrsfragen sinnvoll und notwendig ist", schreibt Rauscher. Weitere Verzögerungen sollten nicht hingenommen werden.

© SZ vom 20.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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