Umweltschutz:Paten für Gautings Grün

Lesezeit: 1 min

Bürger sollen künftig öffentliche Flächen bepflanzen

Von Blanche Mamer, Gauting

In vielen Städten, in München beispielsweise, gibt es dieses Projekt bereits, in Gauting ist es neu: Grünpatenschaften, bei denen die Bürger öffentliche Flächen im Ort bepflanzen und pflegen können. Der Gautinger Umweltausschuss hat einem entsprechenden Antrag jetzt zugestimmt. Interessierte Bürger können sich von sofort an im Rathaus melden und schon in diesem Frühjahr damit beginnen, "ihre Fläche" mit Blumen und Kräutern zu bepflanzen. "Sie tragen damit nicht nur zur Verschönerung bei, sondern geben dem Lebensraum für Insekten, Vögel, und Bienen eine Chance", sagte Vize-Bürgermeister Jürgen Sklarek in der Sitzung. Und holen ein Stück Natur in den vom Verkehr stark belasteten Ort zurück.

Es gibt im Gemeindegebiet nicht nur die großen Grünanlagen, wie beispielsweise der Pippinplatz oder der Rathausgarten, sondern viele kleinere Flächen, die bisher vom Bauhof gepflegt werden mussten. Der Bauhof sei einverstanden, antwortete Sklarek auf die Nachfrage von Richard Eck (UBG), und auch immer noch involviert, das unterscheide die Patenschaftsflächen vom "Guerilla Gardening", das bereits in Gauting existiere. "Der Bürger soll ein Bewusstsein entwickeln für die Grünflächen. Sie können Blumenwiesen aussähen, Sonnenblumen oder Stauden pflanzen und pflegen", sagt Sklarek. An abgelegenen Stellen könnten sogar Nutzpflanzen, wie Salat und Gemüse, angebaut werden, antwortete er auf die Frage von Hans Wilhelm Knape (SPD). "Der Pate darf anbauen, was er will, allerdings hat die Gemeinde die Möglichkeit, eine Patenschaft zu kündigen, wenn die Grünfläche vernachlässigt wird", erläuterte Sklarek.

Von der Verwaltung werden Rahmenbedingungen festgelegt. Jede Patenschaft wird durch eine Urkunde besiegelt. Besonders begrüßt werden Aktivitäten, wie Unkraut entfernen, wässern, Müll einsammeln, Rasen mähen, Boden lockern. Der Pate legt den Umfang der Tätigkeit jedoch selbst fest.

Die Anregung für das Projekt sei aus der Bevölkerung gekommen, betonte Sklarek, und Anne Franke (Grüne) bedankte sich für die "tolle Initiative". Als Dank will die Gemeinde im Herbst ein kleines Fest für die ehrenamtliche Hobbygärtner veranstalten. Mit allen Stimmen befürwortete der Umweltausschuss die Grünpatenschaften.

© SZ vom 03.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: