Umweltpolitik:Werbetrommel für den Klimawandel

Lesezeit: 1 min

Ernst Deiringer aus Seefeld erläutert in Berg das von ihm mitinitiierte kommunale Förderprogramm

Von Sabine Bader, Berg

"Wir müssen den Klimaschutz denken", das hat Starnbergs stellvertretender Landrat Georg Scheitz einmal gesagt. Ein Satz, der es Ernst Deiringer vom Energiewendeverein besonders angetan hat. Darum zitierte er ihn auch am Dienstagabend bei seinem Vortrag im Berger Gemeinderat, in dem er für ein kommunales Förderprogramm in Sachen Klimaschutz warb. Lediglich fünf Kommunen im Fünfseenland haben sich bislang dazu entschlossen, Privatleute finanziell zu unterstützen, wenn diese ihre Häuser energetisch sanieren oder bei Neubauten gleich für Niedrigenergie- oder Passivhäuser entscheiden: Gauting, Starnberg, Weßling, Herrsching und Seefeld. Letztere sind in dieser Sache bereits seit 18 Jahren aktiv. Laut Deiringer haben die Seefelder in dieser Zeit 324 Projekte mit insgesamt einer Million Euro gefördert, wenn diese über die gesetzlichen Vorgeschriebenen hinausgehen. Der Höchstsatz pro Projekt liegt bei 9200 Euro innerhalb von fünf Jahren.

Dass die Berger mit den vier Windrädern in den Wadlhauser Gräben in Sachen Energiewende im Landkreis bisher ohnehin führend sind, liegt auf der Hand. Darüber hinaus hat sich die Gemeinde auch des Ziel gesteckt, jedes Jahr ein kommunales Gebäude energetisch zu ertüchtigen. Bemühungen, die Deiringer natürlich ausdrücklich lobte. "Da sind Sie absolut führend", sagte er zu den Berger Kommunalpolitikern am Ratstisch.

Dennoch warb er in der Sitzung am Dienstagabend auch dafür, Privatleute beim aktiven Klimaschutz finanziell zu unterstützen. So schaffe man nicht nur Anreize, sondern schöpfe als Gemeinde indirekt auch seine Mitsprachemöglichkeit bei Baumaßnehmen aus. Wie Monn dann tags darauf im Gespräch mit der SZ sagte, ist es in seiner Gemeinde zwar bisher nicht angedacht, ein solches Förderprogramm aufzulegen. Dennoch will er im Gemeinderat noch einmal über die Angelegenheit diskutieren lassen. Denn "solch ein Programm muss ohnehin wachsen", findet Deiringer. Vorrangig sei es dabei natürlich auch, die Bürger mitzunehmen. Nach Deiringers Erfahrung klappt dies am besten, wenn die Gemeinden selbst in Sachen Klimaschutz aktiv sind. "So nimmt man den Leuten auch die Scheu davor, selbst tätig zu werden", sagte er.

© SZ vom 01.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: