Trinkwasser:Hochbehälter wird erneuert

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Seeshaupts Trinkwasser ist weithin bekannt. Nicht nur für seine Qualität, sondern auch wegen des Pumpenausfalls, der das Dorf im Sommer 2015 zwei Tage lang trocken gelegt hat. Die Pumpen sind längst ausgewechselt und dank eines Notstromaggregats inzwischen auch ausfallsicher. Damit die Qualität erhalten bleibt, muss aber der in die Jahre gekommene Hochbehälter erneuert werden. Das Wasserwirtschaftsamt hatte schwere Mängel festgestellt. Das Vergaberecht bremste die Arbeiten allerdings aus. Das Ingenieurbüro, das die Anlage seit vielen Jahren betreut, erstellte die Ausschreibung für die Planung der Erneuerungsarbeiten. auch diesem Grund durfte es sich nicht um den Auftrag bewerben. Andere Büros waren zunächst nicht verfügbar. Eine erneute Ausschreibung ergab dann doch eine beeindruckende Liste von Bewerbern, teils aus Vilsbiburg, Freising oder vom Chiemsee.

Den komplizierten Vergleich zwischen verschiedenen Honorarzonen und Prozentsätzen nach der Honorarordnung für Architekten- und Ingenieurleistungen versuchte die Verwaltung in einer großen Tabelle anschaulich zu machen. Nicht zuletzt, weil bei weiter entfernten Ingenieurbüros die Baubetreuung "nicht so intensiv" ausfällt, beauftragte der Gemeinderat ein Büro aus Planegg. Die Planung soll bis Frühjahr 2019 fertig sein, gebaut werden soll nach dem Zeitplan des Büros bis Ende 2020. Die Kosten für die Hochbehältererneuerung sind in den aktuellen Trinkwassergebühren enthalten, die zum vergangenen Herbst um knapp 44 Prozent gestiegen sind. Nicht berücksichtigt in der Summe ist die Umstellung auf die moderne Funkzähler-Technik. Der Gemeinderat hatte errechnen lassen, was die anstehende Erneuerung von gut 1000 Zählern kosten würde. Die Ingenieure kamen auf 155 000 bis 211 000 Euro für die Zähler, dazu kämen noch einmal mindestens 100 000 Euro für dann erforderliche Bügel. Gar nicht abzuschätzen sind Kosten für den möglicherweise notwendigen Austausch von Kanalschächten sowie die völlig ungeklärte Frage, wer für die Abklärung von Elektroproblemen bei den Erdungen von Hauswasseranschlüssen aufkommen müsste.

Bürgermeister Michael Bernwieser (PfB) wies darüber hinaus darauf hin, dass die Funkzähler, die permanent ein, wenn auch schwaches, Signal senden, ganz neue Datenschutzfragen aufwerfen würden. Die Erneuerung der konventionellen Zählerpatronen schlägt dagegen mit rund 50 000 Euro zu Buche. Einstimmig entschied sich der Gemeinderat, bei der alten Technik zu bleiben.

© SZ vom 15.06.2018 / kiah - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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