Tourismus:Tutzing kurbelt Fremdenverkehr an

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Der Tourismus hat auch für Tutzing wirtschaftliche Bedeutung: Die Gemeinde am Westufer des Starnberger Sees will das Angebot für Urlauber verbessern. (Foto: Arlet Ulfers)

Der Gemeinderat stimmt einer Fusion von GfW und Tourismusverband zu. Die Kommune will sich im Herbst um das Prädikat "Erholungsort" bewerben und auch Vermieter zu einem werbewirksameren Auftritt ermuntern

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Tourismus- und Wirtschaftsförderung unter einem Hut - das findet man in Tutzing gut. Die Gemeinde unterstützt daher den landkreisweiten Zusammenschluss der Gesellschaft zur Förderung der Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung (GfW) mit dem Tourismusverband Starnberger Fünf-Seen-Land. Tutzing wird mit zwei Prozent an der künftigen Gesellschaft beteiligt sein.

GfW-Geschäftsführer Christoph Winkelkötter, der derzeit mit Tourismusverbandschef Klaus Götzl durch die Gemeinden tourt, sprach im Gemeinderat von einer "schlagkräftigen Einheit", die man für Bürger, Arbeitnehmer, Unternehmer und Touristen zum 1. Januar 2017 schaffen wolle. Ein schlagendes Argument dürfte für die klamme Seegemeinde allerdings auch sein, dass sie mit der Fusion finanziell besser fährt. Dieses Jahr zahlte sie an beide Einrichtungen zusammen 39 000 Euro. In Zukunft entfallen auf Tutzing über die Kreisumlage nur noch 24 500 Euro.

Engagierte Bürger hatten schon 2009 in Eigeninitiative begonnen, mit einem Verein den Tourismus am Ort anzukurbeln. Tourismusreferent Toni Aigner verwies im Gemeinderat auf den "Tutzinger Förderverein für Tourismus". Er hat inzwischen 135 Mitglieder. 20 Aktive besetzen nicht nur ehrenamtlich das ganze Jahr über die Gäste-Information im "Vetterlhaus". Sie bringen jedes Jahr eine ansprechende Broschüre heraus mit zahlreichen Anregungen und Informationen für Touristen, organisieren Veranstaltungen wie die alljährliche Serenade im August und setzen sich für den Ortserhalt ein, etwa für eine Wiedererweckung des Andechser Hofes. Aigner kündigte auch eine neue Offensive an, mit der sich gut werben ließe für den Ort am Westufer des Starnberger Sees: Tutzing soll sich im Herbst um das Prädikat "Erholungsort" bewerben. Die Gemeinden Bernried und Feldafing dürfen sich so nennen. Früher konnte Tutzing schon mal mit dem Zusatz "Luftkurort" auftrumpfen.

Kristina Danschacher, ehrenamtliche Vorsitzende des Tourismusvereins, findet den Zusammenschluss von Gfw und Tourismusverband im Prinzip gut: "Ich bin froh, dass dem Tourismus mehr wirtschaftliche Bedeutung zugemessen wird", sagte sie der SZ. Sie hat jedoch kein Verständnis dafür, dass Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim bis 2020 die beteiligten Gemeinden in dem neuen Gremium vertreten soll. Dieses Amt müsse reihum von verschiedenen Rathauschefs besetzt werden, findet Danschacher. Nur dadurch bringe man mehr Verständnis für Tourismusbelange in die Köpfe von Gemeinderäten und Bürgermeistern in allen Kommunen.

Sie selbst will Vermieter von Zimmern und Ferienwohnungen zu einem werbewirksameren Auftritt ermuntern. Dieses Jahr hätten nur noch 19 Tutzinger Vermieter auf den Seiten des Tourismusverbandes inseriert, die der Tutzinger Tourismusverein in seiner Broschüre übernimmt, beklagt die Reisefachfrau. Im Jahr 2011 seien noch 35 Vermieter präsent gewesen. Sie hat daher jetzt 18 Gastgeber angeschrieben, um sie mit einem günstigen, von einem Grafiker gestalteten Angebot - "Ein Foto, Anschrift und ein Satz zum Objekt" - zum Mitmachen zu bewegen. Um im neuen Heft für das Jahr 2017 zu erscheinen, müssen Interessenten allerdings bis Freitag, 30. September, geantwortet haben.

© SZ vom 29.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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