Starnberg:Zeichen setzen für den B2-Tunnel

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Mit einer Online-Petition wendet sich der Verein "Umweltgerechte Verkehrsentlastung" an Politiker in Berlin und München. Die Initiatoren hoffen auf Unterstützung über Starnberg hinaus

Von Peter Haacke, Starnberg

Der Verein "Umweltbewusste Verkehrsentlastung Starnberg" hat eine Petition gestartet mit dem Ziel, den Bau des planfestgestellten B2-Tunnels auf den Weg zu bringen. Mit dem Schreiben, das unter anderem an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sowie CSU-Bundes- und Landtagsabgeordnete adressiert ist, soll ein Zeichen gesetzt werden, "dass eine Entscheidung des Bundes für den B2-Tunnel keine Entscheidung gegen die Mehrheit in Starnberg ist". Bis Donnerstagnachmittag haben nach 14 Tagen mehr als 200 Personen die Petition unterzeichnet.

Mit der Petition wollen die Initiatoren auch zeigen, dass der B2-Tunnel in Starnberg auch außerhalb der Kreisstadt unterstützt wird. "Wir wissen alle, dass die B2 nicht nur von Starnbergern genutzt wird", schreiben die Vereinsvertreter Jürgen Busse und Thorsten Schüler. Viele seien es leid, von den Umfahrungsbefürwortern zu hören, dass eine Nord-Ost-Umfahrung in sechs bis acht Jahren gebaut werden könne, heißt es weiter.

Auf möglichen Umfahrungstrassen gebe es schon seit 25 Jahren Begehungen, "aber keine Behörde, die eine Nord-Ost-Umfahrung bauen müsste, hat sich in den letzten 30 Jahren dazu positiv geäußert", erklären die Unterzeichner. An diesem Umstand würden auch keine neuen Verkehrsentlastungszahlen etwas ändern, denn die Hauptkritikpunkte jeder Nord-Ost-Umfahrung seien in der Beantwortung der Fragen bezüglich FFH- und Wasserschutzgebieten, dem möglichen Verlauf eines Tunnels und dem möglichen Baulastträger zu suchen. In der Bittschrift an die Politiker heißt es: "Ich bitte Sie, den Bau des B 2 Tunnels in Starnberg zu unterstützen und nicht länger zu verzögern. Wir haben jetzt 30 Jahre auf unsere Verkehrsentlastung gewartet. Wir wollen uns diese lange Planung nicht durch schon seit 20 Jahren von allen Behörden bisher abgelehnte Lösungen durch FFH- und Wasserschutzgebiete kaputt machen lassen. Bitte handeln Sie und stellen die erforderlichen Gelder bereit, damit endlich mit der ersten Baumaßnahme begonnen werden kann."

Kritisch sieht man auch das für Anfang 2016 erwartete Ergebnis aus einem Verkehrsentwicklungsplan (VEP) für Starnberg: Demnach werde der Bau einer Nord-Ost-Umfahrung zwar generell eine Verkehrsentlastung für die enorm belastete Kreisstadt bringen - dieser Umstand ist seit langem bekannt. Doch alle anderen Probleme einer möglichen Nord-Ost-Umfahrung behandelt der VEP nach aktuellem Stand gar nicht. Die Umfahrungsbefürworter hatten eineinhalb Jahre lang Zeit, eine Lösung voranzutreiben. Doch abgesehen vom VEP habe es bislang keinerlei Fortschritt gegeben. Vielmehr entstand auch außerhalb der Kreisstadt der Eindruck, dass erforderliche Entscheidungen verzögert wurden.

Die Petition, die bislang vor allem über soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter verbreitet wurde, findet sich - ohne Zielmarke und Fristnennung - im Internet unter https://www.change.org/p/alexander-dobrindt-bundestag-de-endlich-verkehrsentlastung-für-starnberg-bau-des-b-2-tunnels-jetzt.

© SZ vom 12.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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