Starnberg:Wirtschaftspreis für Dienstleister

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Bis zum 26. Mai dürfen sich heuer ausschließlich Kommunalunternehmen bewerben.

Von Otto Fritscher, Starnberg

"Wenn man irgendwo im Süden im Urlaub ist, und der Müll tage- oder gar wochenlang nicht abgeholt wird, dann weiß man es doch gleich wieder zu schätzen, wie gut die Müllabfuhr bei uns funktionieren", sagt Starnbergs IHK-Chef Martin Eickelschulte. Es sind solche Dienstleistungen der sogenannten Daseinsvorsorge, die von den Gemeinden, dem Landkreis oder entsprechenden Zweckverbänden erbracht werden, die hierzulande aber von vielen Bürgern als selbstverständlich wahrgenommen werden. Frisches Trinkwasser? Na klar. In den Finger geschnitten, schnell ins Kreisklinikum zur Ambulanz. Kein Problem. Und, dass der See so sauber bleibt wie er ist, natürlich. Dass dahinter aber Einrichtungen wie die AWA Ammersee, der Abwasserverband Starnberger See oder das Kreisklinikum stehen und hohen Aufwand betreiben, ist nicht jedem Einwohner des Landkreises bewusst. Das soll sich ändern, und zwar mit dem alljährlich verliehenen Wirtschaftspreis. Denn diesmal dürfen sich ausschließlich "Unternehmen in kommunaler Trägerschaft beteiligen", wie Christoph Winkelkötter, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusförderung (gwt) bei einem Pressegespräch am Dienstag sagte. Es sollen "gebührenfinanzierte Unternehmen" sein, auch das Gautinger Regionalwerk könne sich beteiligen, nicht aber Kindergärten oder Gemeindeverwaltungen. "Hell erleuchtete Straßen, Recycling am Wertstoffhof oder eine warme Badewanne, all das nehmen wir als selbstverständlich hin und denken oft nicht darüber nach. Doch es ist eine großartige Leistung, diese Aufgaben wirtschaftlich erfolgreich und mit Verantwortung für das Gemeinwohl zu meistern", schreibt auch Landrat Karl Roth in der Auslobung des Preises, der am 17. Oktober in der Kreissparkasse verliehen wird.

Vorschläge können und sollen von jedem Bürger eingereicht werden (bei der gwt, Strandbadstraße 2, 82319 Starnberg), oder aber auch von Mandatsträgern wie Gemeinderäten oder Bürgermeistern, und nicht zuletzt auch von den Unternehmen selbst. Die Bewerbungsfrist endet allerdings schon am Freitag, 26. Mai. Danach werden die Unternehmen nach Kriterien wie strategische Position, finanzielle Stabilität, Attraktivität als Arbeitgeber und regionale Verankerung bewertet. Die besten zehn werden dann von einer Jury besucht. "Es ist schon klar, dass es diesmal nicht Dutzende Vorschläge geben wird, sondern vielleicht ein knappes Dutzend", sagt Winkelkötter. Aber nachdem im vergangenen Jahr das interne Engagement der Firmen vor allem ihren Mitarbeitern bewertet wurde - Sieger wurde Eos in Krailling - und auch schon Branchen wie die Kreativwirtschaft "erforscht" wurden, so Winkelkötter, seien diesmal die wenig beachteten, aber sehr wichtigen Kommunalunternehmen an der Reihe.

© SZ vom 10.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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