Brandgefahr:Vorsicht, Advent!

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Feuerwehr warnt davor, Kerzen unbeaufsichtigt brennen zu lassen

Kerzenlicht gehört zum Advent und zur Weihnachtszeit. Doch es ist auch die häufigste Ursache für Wohnungsbrände. Laut Statistik passieren 80 Prozent der Brände im Privathaushalt, 35 Prozent davon in den Monaten Dezember und Januar. "Nicht selten endet das Weihnachtsfest in einer Katastrophe", weiß Roman Kaiser, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Pöcking aus Erfahrung. Auf Einladung des Pöckinger Sozialdienstes "Jeder für Jeden" und des VdK-Ortsverbands gab er Tipps zum richtigen Umgang mit Kerzenlicht.

Das Telefon läutet, es klingelt an der Haustüre oder man schläft vor dem Fernseher ein: Oft genügt schon ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit und der Adventskranz brennt lichterloh. Eine Flamme hat an der Spitze 750 Grad. Und das Feuer kann schlagartig, schon in Bruchteilen von Sekunden auf die 400 000 Tannennadeln eines Christbaums übergreifen. Per Videoversuch demonstrierte Kaiser eindrucksvoll, dass dann in nur einer Minute das ganze Zimmer in Flammen steht. "Sie haben wirklich nur 30 Sekunden Zeit, um zu löschen", so Kaiser. Es bleibt also keine Zeit, um ins Bad zu rennen, um Wasser zu holen. Ein Feuerlöschspray (gibt es im Baumarkt) oder ein 10-Liter-Eimer mit Wasser muss daher immer bereitstehen. Falls der erste Löschversuch nicht klappt, sollte man sofort das Zimmer verlassen, die Türe schließen und schleunigst die Feuerwehr (Telefon 112) anrufen.

Von einem Löschversuch mit einer Decke rät Kaiser ab. Ebenfalls warnt er davor, die Tannennadeln mit Haarspray zu besprühen, weil sie dadurch angeblich länger frisch bleiben. "Das wirkt wie ein Brandbeschleuniger." Nach der Erfahrung des Feuerwehrkommandanten kommt es am häufigsten nach Weihnachten zu Bränden, weil dann die Tannennadeln trocken sind. Daher sollten möglichst frische Christbäume gekauft und bis Weihnachten im Freien gelagert werden, damit sie nicht austrocknen. Zudem sollte der Baum, sobald er im Wohnzimmer steht, gegossen werden. Der Adventskranz sollte immer auf einer feuerfesten Unterlage stehen.

Wer indes meint, dass er auf der sicheren Seite ist, weil er seinen Baum mit Lichterketten beleuchtet, der irrt. Die Lämpchen können nach Angaben des Kommandanten sogar noch heißer werden, als echte Kerzen. Sein Tipp: Immer TÜV-geprüfte Lichterketten kaufen und defekte Lämpchen sofort austauschen, weil sonst alle nachfolgenden zu heiß werden.

© SZ vom 27.11.2015 / sbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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