Starnberg:Starnberger Vorreiter

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Das BRK hat im Landkreis den Blutspendedienst neu organisiert

Von Astrid Becker, Starnberg

Weil sich die städtischen Kliniken von ihrem Blutspendedienst trennen, ist derzeit in vielen Landkreisen unklar, ob dort künftig noch Blutspendeaktion stattfinden werden. Im Landkreis Starnberg indes ist dieses Problem bereits gelöst: Hier hat der BRK diesen Bereich bereits im vergangenen Jahr übernommen - und plant, künftig noch mehr Termine als bisher anzubieten. Gesucht werden dafür dem Vernehmen nach noch geeignete Räumlichkeiten.

Maßgeblich für die Neuorganisation des Blutspendens im Kreis dürfte der hiesige Geschäftsführer Jan Lang sein. Als Rettungssanitär habe er sehr oft in seinem Leben persönlich mitbekommen, wie rar Blutkonserven sind - und wie leicht sie Leben retten könnten, ist von der Sprecherin des BRK in Starnberg, Karin Windorfer, zu hören. Bereits im vergangenen Sommer hatte das BRK zum Blutspenden auf dem Kirchplatz aufgerufen. 256 Menschen waren dem Appell gefolgt, 169 davon hatten sich zum ersten Mal bereit erklärt, sich Blut abzapfen zu lassen. "Das ist sehr viel", sagt Windorfer. 101 Liter Blut waren auf diese Weise am Ende zusammengekommen. Manche der potenziellen Spender mussten allerdings auch unverrichteter Dinge nach Hause geschickt werden, weil sei beispielsweise unter zu niedrigen Blutdruck litten, von Reisen in Ländern mit gefährlichen Stechmücken zurückgekommen oder sie erkältet gewesen seien, sagt die Sprecherin. Wegen des Erfolgs am Kirchplatz habe sich Lang an das Landratsamt gewandt. Dort nahmen im Dezember dann 173 Menschen an der ersten Blutspendeaktion seit langem in der Kreisbehörde teil, darunter auch Landrat Karl Roth. Die Aktion soll nun immer im Dezember in der Behörde stattfinden - sogar an zwei Tagen, heißt es aus dem Landratsamt.

Insgesamt gibt es derzeit im Jahr vier Möglichkeiten im Landkreis, Blut zu spenden. Dies will der BRK aber ausweiten. In anderen Landkreisen ist unterdessen noch völlig unklar, wie es in Sachen Blutspenden künftig weitergehen soll. Die städtischen Kliniken München trennen sich von ihrem Blutspendedienst, der bisher dafür zuständig war und in den vergangenen Jahren nur mehr rote Zahlen geschrieben hat. Erst im April wird diese Zuständigkeit daher komplett dem BRK übergeben. Windorfer: "Wir können also zu Recht behaupten, bei uns eine Vorreiterrolle eingenommen zu haben.

© SZ vom 01.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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