Starnberg:Staatsanwalt ermittelt gegen Ruder-Aufsicht

Nach dem Tod des 13-jährigen Ruderers im Starnberger See gibt es nun den Hinweis, dass es schon vor fünf Jahren beim Münchener Ruder-Club einen ähnlichen Unfall gegeben haben soll.

Das Ruderunglück auf dem Starnberger See am 19. April wäre vielleicht vermeidbar gewesen. Deswegen wird jetzt gegen zwei Aufsichtspersonen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Es gebe "mögliche Verstöße gegen die Aufsichtspflicht im Rahmen des Rudertrainings", sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft München II, Ken Heidenreich.

Ein 13-jähriger Ruderschüler hatte an einem Gasttraining des Münchener Ruder-Clubs (MRC) teilgenommen und war dabei über Bord gegangen. Der Bub ist im eiskalten Wasser ertrunken. Nun gibt es den Hinweis, wonach bereits vor fünf Jahren beim selben Club ein ähnlicher Unfall mit zwei Einer-Ruderern geschehen sein soll. Der Vorfall sei damals jedoch "glimpflich" ausgegangen, heißt es in der Mitteilung, die von der Staatsanwaltschaft als "seriös" eingestuft wird. Man werde jedem Hinweis nachgehen, betont Heidenreich.

Vermisster Ruderer
:Schüler tot aus dem Starnberger See geborgen

Nun ist es traurige Gewissheit: Am vergangenen Sonntag ist ein 13-jähriger Ruderer nach dem Training auf dem Starnberger See verschwunden, jetzt wurde seine Leiche geborgen.

Geprüft wird, ob die eigenen Richtlinien des Vereins eingehalten worden sind. Angeblich war der Jugendliche als Anfänger der einzige in der Trainingsgruppe gewesen, der in einem Einerboot gesessen hatte - und allein seine Runden vor dem Starnberger Ufer drehen durfte. Dabei muss das Unglück passiert sein, das aber erst nach dem Training bemerkt worden war. Denn der 13-Jährige fehlte im Team der Sportarbeitsgemeinschaft "Miteinander sind wir stark" des Wilhelmsgymnasiums in München, das mit dem MRC kooperiert. Die Kripo will jetzt auch klären, ob es Notübungen beim Schülerkurs gegeben hat.

© SZ vom 29.04.2015 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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