Die prähistorischen Pfahlbauten im Bereich der Roseninsel, die alte Zeugnisse der Besiedlung sind und zum Unesco-Weltkulturerbe gehören, sind gefährdet. Entsprechend alarmiert sind die Denkmalschützer und das Landratsamt Starnberg, das für den Starnberger See zuständig ist. "Es besteht die Gefahr, dass die dort vorhandenen Pfahlbauten durch unachtsam fahrende und ankernde Boote beschädigt werden", warnten die Denkmalschützer beim "Starnberger Seengespräch", an dem alle Institutionen, Gemeinden, Vereine und Behörden teilnehmen, die mit dem Starnberger See zu tun haben. Also von der Fischerei über die Wasserschutzpolizei bis zu den Segelvereinen.
Vor allem bei Niedrigwasser sind die Pfahlbauten nahezu schutzlos den ankernden Schiffen ausgeliefert. "Deshalb prüft das Landratsamt gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege, welche Maßnahmen zulässig und erforderlich sind, um Beschädigungen an den Pfahlbauten wirksam verhindern zu können", sagte Barbara Beck von der Kreisbehörde auf Anfrage. Mit anderen Worten: Man will eine Rechtsgrundlage schaffen, um später Verbote rund um die Roseninsel aussprechen zu können. Welchen Umfang diese haben werden, sei noch in der Diskussion, so Beck weiter. Angesichts des schlechten Wetters und des hohen Wasserspielgels sei jedoch die Gefährdung der Hölzer, die bei klarem Wasser auf dem Seegrund deutlich sichtbar sind, gering.
Auch ein weiteres Ärgernis wurde beim Seengespräch angesprochen: Viele Kanu- und Kajakfahrer sowie Stand-Up-Paddler und Schlauchboot-Kapitäne achten zu wenig auf die Schutzgebiete für die Wasservögel, insbesondere auf die der Flussseeschwalbe, die bei Sankt Heinrich eine große Kolonie bildet. Wie die Vogelschützer berichteten, werden diese Bereiche zu wenig respektiert. Nun sollen mehr Hinweisschilder auf die Schutzgebiete und ihre Grenzen aufmerksam machen. Mehr Achtsamkeit sei notwendig, hieß es.