Ärger in der Kreisstadt:Schulbusse sollen bleiben

Lesezeit: 2 min

Unterschriftenlisten zum Erhalt der speziellen Hadorfer Schulbuslinie übergaben Christian Ehrlich (li.) und Matthias Frühauf an Eva John. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Eltern übergeben 1327 Unterschriften. Bürgermeisterin John verweist auf die Ausweitung des öffentlichen Busnetzes

Von Otto Fritscher, Starnberg

Morgens fahren MVV-Busse von den Starnberger Ortsteilen wie Perchting und Hadorf in die Stadt. Sollen hinter diesen öffentlichen Bussen fast zeitgleich weiterhin spezielle Busse fahren, mit denen ausschließlich Schüler zu den Grund- und Hauptschulen nach Starnberg gebracht werden? Dafür setzt sich die Elterninitiative "Starnberg pro Schulbus" ein. Deren Vertreter Christian Ehrlich und Matthias Frühauf übergaben am Montagnachmittag Starnbergs Bürgermeisterin Evi John Listen mit insgesamt 1327 Unterschriften, die in den vergangenen drei Wochen gesammelt wurden. Die Unterzeichner setzen sich dafür ein, vor allem aus Gründen der Sicherheit auch künftig spezielle Schulbusse für die Grundschüler, in der Regel Sechs- bis Zehnjährige, einzusetzen. Die Elterninitiative argumentiert, dass in diesen Schulbussen immer genug Platz für die Kinder sei, und dass sie sich während der Fahrt anschnallen könnten.

John verweist indes darauf, dass die Stadt nach dem Schülerbeförderungsgesetz gehalten sei, möglichst Busse aus dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) einzusetzen. "Nachdem Stadt und Landkreis das Busnetz im Landkreis deutlich ausgeweitet haben, sollten diese Busse auch besser genutzt werden", sagte John zur SZ. Deshalb sei eine Überprüfung in Gang gesetzt worden, über deren Ergebnisse am Montag, 28. September, die Stadträte befinden sollen.

John verweist auf die Zahlen: Rund 1000 Schüler, die die Grund- oder Mittelschulen besuchen, gibt es in der Kreisstadt. Rund 100 davon haben einen Anspruch auf Beförderung zur Schule. Dieser setzt ein, wenn Grundschüler weiter als zwei, und Mittelschüler weiter als drei Kilometer entfernt von der Schule wohnen. Rund 240 000 Euro lässt sich die Stadt nach Johns Angaben die speziellen Schulbusse kosten, dazu kommen schon bisher rund 30 000 Euro für MVV-Busse.

Geplant war, von 2016 an die Schüler, die in Perchting, Hadorf und Landstetten wohnen - insgesamt sind es 49 an der Zahl - , mit den normalen Bussen zu den Grundschulen in Söcking, zur Schlossbergschule und zur Mittelschule an der Ferdinand-Maria-Straße zu transportieren. Von 2017 an sollen nach den ursprünglichen Plänen auch die Grundschüler aus Hanfeld, Leutstetten, Petersbrunn und der Starnberger Wiese mit dem MVV-Bus fahren.

Dies sei Grundschülern aber nicht zuzumuten, argumentieren indes die Vertreter der Elterninitiative. Christian Ehrlich und seine Mitstreiter plädieren für den Beibehalt des jetzigen Systems und für bauliche Verbesserung an mehreren Schulbushaltestellen. Die Eltern haben sogar schon einen Experten des ADAC hinzugezogen, der in seiner Expertise auf besondere Gefahrenstellen für die Kinder hinweist. So sei es für die Schüler gefährlich, ohne Querungshilfe oder ohne die Beaufsichtigung durch Schulweghelfer die viel befahrene Kreisstraße STA 3 in Landstetten zu überqueren. "Und mache Kinder steigen vielleicht im MVV-Bus an der falschen Haltestelle aus", befürchtet Ehrlich. Bürgermeisterin Eva John sagte indes, man solle der Stadt "doch Zeit geben, um etwas auszuprobieren und Bedenken zu zerstreuen."

© SZ vom 22.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: