Starnberg:Kampf dem Riesenbärenklau

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Auch am Starnberger See beim Feldafinger Strandbad wuchert der Riesenbärenklau. (Foto: Georgine Treybal)

Landratsamt ruft dazu auf, jetzt die Jungpflanzen auszugraben

Das Starnberger Landratsamt appelliert an die Bürger des Landkreises, noch im Frühjahr dem Riesenbärenklau den Garaus zu machen. Das auch als Herkulesstaude bekannte, bis drei Meter hohe Gewächs stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und kam im 19. Jahrhundert als Zierpflanze nach Mitteleuropa. Seit den Achtzigerjahren hat der Doldenblütler ganz Deutschland erobert, auch im Fünfseenland breitet er sich auf Brachflächen und entlang von Straßen aus. Die Pflanzensäfte enthalten Furanocumarine - Gifte, die bei Hautkontakt unter Lichteinwirkung schwere Verätzungen hervorrufen. Langfristige Folge können narbenähnliche Pigmentstörungen sein. "Die Pflanze ist insbesondere für spielende Kinder, nicht ungefährlich", warnt die Landschaftspflegeberaterin Petra Gansneder. Der Saft des Riesenbärenklaus soll schon Haustiere getötet haben. Auf natürliche Fressfeinde trifft er nicht.

Die einzelnen Stauden entwickeln ab dem zweiten Lebensjahr im Hochsommer bis zu 80 000 Doldenblüten, aus denen mehr als 30 000 Samen entstehen können. Sie bleiben bis zu zehn Jahre keimfähig und werden vom Wind 100 Meter weit getragen; größere Strecken legen sie im fließenden Wasser zurück. Die invasive Art besiedelt sonnige Standorte wie Brachflächen, Feuchtwiesen, Wald- und Straßenränder nahezu flächendeckend und verdrängt so die einheimische Flora: Wiesensilge, Kratzdistel, aber auch geschützte Arten wie Echte Schlüsselblume kommen im Schatten der Riesenstauden nicht mehr hoch.

Noch sind die Jungpflanzen des Riesenbärenklaus relativ leicht zu bekämpfen, bis Anfang Mai erreichen sie eine Höhe von 20 Zentimetern. Man sollte sie mit dem Vegetationskegel ausgraben oder an der Wurzel abhacken, damit sie nicht erneut austreibt. Weiter muss regelmäßig kontrolliert werden, ob am Standort nicht noch weitere Keimlinge des Riesenbärenklaus aus dem Boden sprießen. Die Bekämpfung sollte mit Schutzkleidung bei bedecktem Himmel erfolgen, ein direkter Kontakt mit der Pflanze ist zu vermeiden. Kommt es dennoch zu Berührungen, sollte die betroffene Hautpartie sofort mit Wasser abgespült werden. Weitere Informationen bietet das Landratsamt im Internet UNTER www.lk-starnberg.de/neophyten.

© SZ vom 21.04.2017 / arm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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