Starnberg:Im Ruhestand

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Gehen in den Ruhestand: Die Volksschullehrerinnen, die noch die alte Ausbildung durchlaufen hatten. (Foto: Arlet Ulfers)

Die letzten Volksschullehrerinnen werden verabschiedet

Einige der letzten Volksschullehrer gehen heuer in den Ruhestand. "Wir haben nur noch wenige ältere Lehrer, die noch die alte Ausbildung fürs Lehramt durchlaufen haben und von der ersten bis zur neunten Klasse in Grund- und Hauptschulen unterrichten durften", sagt Schulrätin Elisabeth Hirschnagl-Pöllmann bei der Verabschiedung. Gekommen waren Beate Dillig (Grundschule Söcking), Petra Fein (Arnoldus Grundschule Gilching), Gertrud Kellner (Mittelschule Tutzing), Ingrid Selge (Josef-Dosch-Grundschule Gauting) und Eckehard Stosiek (Paul-Hey-Mittelschule Gauting), um ihre Urkunden in Empfang zu nahmen. Sie berichteten, wie sich die Schule verändert habe. "Die Eltern haben viel weniger Zeit, viele Mütter sind berufstätig, die Kinder bleiben am Tag viel länger zusammen", sagt Ingrid Selge. Der Druck auf die Kinder sei in den vergangenen Jahren immer größer geworden, meint Petra Fein. Die Übertrittszeugnisse seien nicht nur für die Kinder Stress, sondern auch ein riesiger Verwaltungsaufwand für die Lehrer. Sie hätte lieber wieder eine Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium oder die freie Entscheidung der Eltern. Eine wichtige Aufgabe sei die Beratung, gerade in Hinblick auf die Durchlässigkeit des Systems, sagt Beate Dillig. Für Eckehard Stosiek waren die Änderungen in der Mittelschule in Verbindung mit der Einführung der sechsstufigen Realschule und der Einführung der M10 gravierend.

Während einige Lehrer bereits Schritt für Schritt ihre Stunden reduziert oder gar schon in Teilzeit sind, haben andere bis zur letzten Stunde gearbeitet oder sogar länger als notwendig. So haben die Viertklasslehrerinnen Ingrid Selge und Beate Dilling ihre Schüler nicht zum Halbjahr verlassen wollen. "Ich lasse den Ruhestand jetzt auf mich zukommen. Ich muss mich jetzt nicht mehr nach den Ferienzeiten richten und werde erstmals nicht im August verreisen", sagt Selge. Schwierig werde es im September, wenn alle anderen in der Arbeit sind. Ebenfalls verabschiedet wurden Elisabeth Kaisers aus Aufkirchen, Ingeborg Koslowski und Michael Pimperl aus Inning sowie Esther Schaller aus Tutzing

© SZ vom 30.07.2016 / bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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