Starnberg:Grüne befürchten Verkehrsinfarkt

Die Stadtratsfraktion der Starnberger Grünen hat bei ihrer konstituierenden Sitzung den Fraktionsvorsitz neu vergeben. Spitzenkandidatin Martina Neubauer löst Franz Sengl als Fraktionssprecherin ab, ihre Stellvertreterin ist Annette von Czettritz. Die dreiköpfige Fraktion will ihr Augenmerk weiterhin auf ökologische und soziale Themen lenken.

Zunächst aber will sich die Fraktion für einen Stopp der Westumfahrung einsetzen: Dieses Projekt, das die Grünen stets mit Misstrauen beäugt und lange bekämpft haben, sei durch die neuen Mehrheitsverhältnisse sinnlos geworden. Diese Trasse war im Verkehrskonzept in Zusammenhang mit dem Bau des B2­Tunnels vorgesehen. "Sollte die Westumfahrung realisiert werden, ziehen wir noch mehr Verkehr auf die ohnehin stark belastete B2 und damit in die Innenstadt", warnt Neubauer. Damit verbunden seien weitere Lärm­ und Schadstoffbelastungen. Neubauer: "Wir finanzieren damit den voraussehbaren Verkehrsinfarkt in kommunaler Sonderbaulast auch noch selber."

Gespannt sind die Grünen auch darauf, wie die Befürworter einer Umfahrung über das Planungsrecht der Gemeinde Gauting, über deren Flur eine Variante führen soll, sowie Bundes­ und Europarecht hinweggehen wollen, um die für in fünf Jahren versprochene Umfahrung zu realisieren; den Bau einer Umfahrung halten die Grünen weiterhin für ausgeschlossen. Die Stadt solle vielmehr auf Temporeduzierung, Ausbau des ÖPNV und Verbesserungen für Rad­‐ und Fußgänger setzen. Ohnehin sei durch den Stillstand in den vergangenen Monaten einiges nachzuholen. Die Grünen hoffen auf konstruktive Bearbeitung der zentralen Themen im Gremium zur Stadtentwicklung und Energiewende.

© SZ vom 30.04.2015 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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