Starnberg:Erste Erkenntnisse zum Verkehr

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Der Verkehrsentwicklungsplan für Starnberg in der Debatte

Die Frage nach Tunnel oder Umfahrung gilt in Starnberg seit 30 Jahren als die Mutter allen politischen Streits. Die Verkehrsbelastung in der Kreisstadt ist enorm, doch eine schnelle Lösung für das Problem ist selbst seit dem Amtsantritt von Bürgermeisterin Eva John nicht in Sicht: Sowohl Tunnel als auch Umfahrung lassen auf sich warten. Große Hoffnungen setzt der Stadtrat nun auf einen Verkehrsentwicklungsplan (VEP), der im Vorjahr beschlossen wurde. Im "Projektausschuss Verkehrsentwicklung" wird das Paket an diesem Donnerstag, 15. Oktober, um 18 Uhr (Schlossberghalle) vorgestellt: Die ersten Erkenntnisse der Firma SHP Ingenieure sollen präsentiert werden; der komplette VEP dagegen wird erst 2016 erwartet.

Schnelle machbare Lösungen für die Starnberger Verkehrsproblematik dürften vorerst also kaum zu erwarten sein. Im Wahlkampf 2014 und 2015 hatten einige politischen Gruppierungen die Thematik in den Fokus gerückt. Insbesondere die Allianz aus WPS, BMS, FDP und BLS, die seit 2015 eine knappe Mehrheit im Stadtrat hat, propagierte die Abkehr vom seit 2007 planfestgestellten und rechtlich gesicherten B2-Tunnel. Eine Realisierung des Tunnels hatte der Umstand vereitelt, dass der Bund keine Mittel zur Verfügung stellte. Stattdessen soll nach dem Willen der Allianz nun aber eine Umfahrung im Nordosten der Stadt entstehen. Unklar ist jedoch, wo genau diese Umfahrung entstehen könnte und wer das Projekt bezahlen soll.

Mit Spannung werden jetzt also die ersten Erkenntnisse zum VEP erwartet, der als Bedingung eine "gleichwertige Betrachtung aller Verkehrsarten" voraussetzt und quasi als Allheilmittel gilt. Die SHP-Experten haben dazu im Vorfeld mit verschiedenen Interessenvertretern gesprochen. Michael Kordon, Leiter des Staatlichen Bauamts Weilheim, zeigt sich im SZ-Interview im Hinblick auf den Bau einer Umfahrung jedoch skeptisch: Binnen zehn Jahren, so seine Prognose, sei eine Realisierung unwahrscheinlich.

© SZ vom 15.10.2015 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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