Starnberg:Dünnes Eis

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Die Lebensretter raten trotz Kälte zu Vorsicht auf Gewässern

Der Winter hat zwar auch Einzug in den Landkreis gehalten - aber die Eisdecke auf den Gewässern trägt meist noch nicht. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) rät daher allen Wintersportlern, mit dem Schlittschuhlaufen oder dem Eisspaziergang noch zu warten und sich sicherheitshalber bei den Eigentümern der Gewässer und Ortskundigen über den Zustand des Eises zu erkundigen. Eltern sollten ihre Kinder über die Gefahren, die auf zugefrorenen Seen lauern, informieren. Walter Kohlenz, Vorsitzender der DLRG im Landkreis Starnberg: "Das Eis braucht Zeit, um tragfähig zu sein. Bei stehenden Gewässern sollte es mindestens 15 Zentimeter, bei Bächen und Flüssen sogar wenigstens 20 Zentimeter dick sein." Nicht gleich an den ersten frostigen Tagen das Eis betreten, lautet deshalb der Rat der weltweit größten Wasserrettungsorganisation. Grundsätzlich sollten sich Wintersportler möglichst an bewachten Gewässern und nie alleine auf das Eis wagen sowie immer auf Warnungen in lokalen und regionalen Medien achten. Das Eis sende Signale aus, die jeder erkennen könne, so die DLRG. Dunkle Stellen bedeuteten akute Gefahr, also betreten verboten. Wenn das Eis knistere und knacke, solle man sich flach hinlegen, um das Gewicht zu verteilen und in Bauchlage in Richtung Ufer bewegen. Besondere Vorsicht ist auf verschneiten Eisflächen und an bewachsenen Uferzonen geboten. Auch Seen, die von Bächen oder Flüssen durchzogen sind, sind laut DLRG gefährlich. An den Ein- oder Ausflüssen kann innerhalb weniger Meter das Eis deutlich dünner und die Eisqualität völlig anders sein, als auf dem Rest des Sees.

Wer sich auf das Eis wagt, sollte sich zur eigenen Sicherheit vorher nach geeigneten Rettungsmitteln umsehen. "Auch ein umgedrehter Schlitten, eine Leiter oder ein Seil sind bei einem Eiseinbruch geeignete Hilfsmittel", so der Rat von Kohlenz. Im Notfall sei schnelle Hilfe geboten, der Verunglückte ziehe sich schnell Unterkühlungen zu.

Nach der Rettung aus dem Eis sollte der Patient - soweit bei Bewusstsein - in einem beheizten Raum langsam aufgewärmt werden und sich in ärztliche Behandlung begeben. "Im Zweifelsfall bei einem Eiseinbruch immer den Notruf 112 wählen", raten die Lebensretter. Tipps zum richtigen Verhalten auf Eis gibt die DLRG unter www.eisregeln.info. Diese Regeln sollten Eltern auch mit ihren Kindern besprechen, so die Retter. Abrufbar sind sie zudem über einen Animationsfilm, den die DLRG ins Internet gestellt hat. Zu finden ist er unter https://dlrg.

de/tube.

© SZ vom 15.02.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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