Die Bandbreite des Bedeutungsinhalts von "Kultur" ist groß und bezeichnet im weitesten Sinn alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt. Doch ohne Unterstützung wäre es um die Kultur - insbesondere Theater, Musik, Tanz, Malerei oder Brauchtum- vielfach wohl schlecht bestellt. Der Kulturausschuss der Stadt Starnberg hat daher am Montag ein üppiges Gesamtpaket im Wert von mehr als 143 000 Euro für verschiedene Kulturinstitutionen aus der Kreisstadt geschnürt. Das Gremium beriet über Zuschussanträge von insgesamt 21 Vereinen, Verbänden und Einzelpersonen aus dem Kulturbereich für das Haushaltsjahr 2017 und bewilligte überraschend einhellig Zuschüsse im Bereich von 200 Euro bis hin zu fünfstelligen Beträgen (siehe Kasten).
Die größte Summe streicht nächstes Jahr erneut das Fünfseen-Filmfestival (FSFF) ein: Neben einem Grundbetrag in Höhe von 20 000 Euro, den FSFF-Leiter Matthias Helwig für das Fortbestehen des Festivals beantragt hatte, wird die Stadt auch Mietkosten und weitere Nebenkosten für die Schlossberghalle in Höhe von 3500 Euro im Rahmen des Festivals übernehmen. Hinzu kommt der FSFF-Filmpreis "Perspektive Junges Kino" (3000 Euro), der von der Stadt gestiftet wird, sowie Unterstützung der Stadt für das Kinder- und Jugendfilmfest (1000 Euro), das Ende Oktober bereits zum vierten Mal stattfindet. Hinzugerechnet werden müssten eigentlich auch 3000 Euro, die der Verein "Weitwinkel" beantragt hat: Das Forum für Film und Kultur im Fünfseenland unterstützt im Rahmen des FSFF die Kurzfilmsparte und lobt einen eigenen Preis aus.
Die zweitgrößte Summe mit 21 900 Euro kommt dem Heimat- und Volkstrachtenverein Starnberg zugute, der 2017 mehrere Vorhaben stemmen will: Am Tutzinger Hof-Platz soll ein neuer Maibaum (8000 Euro) aufgestellt werden, zudem will der Verein ein "Fischerstechen" (10 000 Euro) ausrichten. Ferner haben die Trachtler einen Zuschuss über 3500 Euro für ihre Teilnahme am Festzug zur Münchner Wiesn beantragt und müssen zudem Mietkosten (400 Euro) für die Unterbringung ihres historischen Ruderbootes zahlen.
Das pralle Füllhorn städtischer Zuwendungen für kulturelle Zwecke öffnet sich auch über den "Starnberger Musiktagen" (10 000 Euro), der Jazzreihe "All That Jazz" (9200), die auch die Mietkosten für die Schlossberghalle erstattet bekommt, dem relativ jungen Verein "Oper in Starnberg" (9200), der - quasi als Fundament für eine gesicherte Finanzierung - einen Zuschuss für eine geplante Opernaufführung beantragt hat. Der Verein "Musica Starnberg" (7000) erhält die gleiche Summe wie im Vorjahr; geplant ist im April 2017 die Aufführung von Bachs "Johannes-Passion" sowie ein weiteres Konzert im November. Die "Offenen Ateliers" feiern 2017 in Pöcking, Feldafing und Starnberg 20-jähriges Bestehen, der Stadt ist das 5700 Euro wert.
Als Garanten heimatlichen Brauchtums gelten die Stadtkapelle Starnberg (5000), die Faschingsgesellschaft Perchalle (6000) und die Blaskapelle Wangen (1900). Auch das eher kommerziell ausgerichtete "Ballettzentrum Starnberg" bereichert mit seinen Produktionen das Kulturangebot der Stadt und freut sich über einen Zuschuss in Höhe von maximal 4500 Euro. Die "Schule der Fantasie" (4000) bietet Kindern die Möglichkeit, sich kreativ im bildenden Kunstbereich zu betätigen, der Kunstverein Roseninsel (2000) plant eine Jahresausstellung und einen Kurs Aktzeichnen. Eher bescheiden nehmen sich dagegen die Zuschüsse für "Die Fotowilden" (200), den Kunstkreis Buzentaur oder den Verein "ha4" (beide 800) aus.