Starnberg:Die "Flutschfinger" zielen am besten

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Auf der Bahn am Kirchplatz traten am Sonntag 15 Teams zur Stadtmeisterschaft im Eisstockschießen an. (Foto: Georgine Treybal)

Mit den Stadtmeisterschaften im Eisstockschießen geht der diesjährige Eiszauber auf dem Kirchplatz zu Ende. Das Gewinnerteam kommt aus der Gemeinde Berg.

Von Carina Seeburg, Starnberg

Ein konzentrierter Blick über die Eisfläche in Richtung "Daube". Dann holt Karolin Titz locker aus, lässt den Arm zurückschwingen und schon schlittert der Eisstock übers Spielfeld. Kurz fiebert ihr Team "Masters of Eissaster THW" lautstark mit, dann kommt der Stock knapp vor der "Daube" zum stehen. Bestlage. Denn Ziel ist es, die Eisstöcke der eigenen Mannschaft möglichst nah an die auf dem Mittelkreuz des Zielfelds platzierte Gummischeibe zu bringen - ohne diese zugleich vom Spielfeld zu katapultieren.

Zum fünften Mal bereits tragen die Starnberger Stadtmeisterschaften im Eisstockschießen aus. Eine Disziplin mit Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht und beim "Eiszauber" am Kirchplatz alljährlich großen Anklang findet. Insgesamt 15 Teams aus Vereinen, Firmen und Freundeskreisen treten in diesem Jahr gegeneinander an. Unter ihnen auch Starnbergs zweiter Bürgermeister Klaus Rieskamp als Mitglied der Mannschaft "Renegades".

Nach einem zünftigen Weißwurstfrühstück gehen die Sportler am Sonntagmorgen ins Turnier. Zarte Schneeflocken wirbeln durch die Luft, als die ersten Teams das Eis betreten. Doch während Leon Morelli, Moderator der Veranstaltung, sich noch nach tauben Fußzehen erkundigt, scheinen die ambitionierten Wintersportler die klirrende Kälte bereits zu vergessen. Abwechselnd schießen die Mannschaften ihre schweren, runden Stöcke in Richtung Daube. Eisstockschießen ist eine Präzisionssportart - das liegt nicht jedem gleichermaßen. Schnell füllt sich die Luft mit freudigen Ausrufen und scherzhaften Flüchen.

Organisatoren der diesjährigen Stadtmeisterschaft sind der Eisstock Club Höhenrain und Toni's Stockschützenkeller, dessen Inhaber Anton Hillreiner auch als Schiedsrichter fungiert. "Es kommt beim Eisstockschießen nicht nur aufs Geschick, sondern auch aufs Material an", erklärt Hillreiner. Die Stocklänge sei für den Wurf ebenso entscheidend wie die Platten. "Am schnellsten schießt man mit den grünen", so Hillreiner. Stocklänge und Platte müsse aber jeder für sich selbst auswählen.

Nach einem rund fünfstündigen Wettkampf stehen die Gewinner fest. In einem umkämpften Finale haben sich die "Flutschfinger" gegen das Drei-Generationen-Team "d'Ruppis" durchgesetzt und sich den begehrten Titel des Eisstock-Stadtmeisters erspielt.

Nach der Preisübergabe durch Starnbergs Bürgermeisterin Eva John ist die Freude bei den neuen Meistern groß. Das Gewinnerteam - bestehend aus den Freunden Louisa Mersmann, Christian Schulz, Michael Neumeyer und Stephan Kreisel - kommt aus der Gemeinde Berg. "Wir sind beim alljährlichen Eisstockturnier schon seit fünf Jahren dabei, also von Anfang an. Einfach so als Gaudi", erzählt die frisch gebackene Stadtmeisterin Mersmann fröhlich. Der Sieg sei für die vier Freunde eine Überraschung. Karolin Titz und ihr Team "Masters of Eissaster THW" nehmen die Niederlage indes gelassen hin. "Das ist ein Spaßturnier. Dabei sein ist alles". Man freue sich schon auf das kommende Jahr.

Mit den Stadtmeisterschaften im Eisstockschießen ist der diesjährige "Eiszauber" am Kirchplatz zu Ende gegangen. 24 Tage lang konnten große und kleine Schlittschuhläufer auf den etwa 300 Quadratmetern Eisfläche auf Kufen ihre Kurven drehen. Das Rahmenprogramm rund um den "Eiszauber" war dabei bunt und hielt mit Promi-Eishockey und Livebands einige Highlights bereit. Höhepunkt bildeten an diesem Wochenende der Besuch der oberbayerischen Faschingsprinzenpaare, Perchalla-Kinderfasching und der Auftritt der Band "The Yaks".

© SZ vom 05.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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