Starnberg:Belohnung vom Chef

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"Ich erkläre mich zuständig für das Wetter": Albert Füracker (links) begrüßt die Gäste auf der MS Starnberg. (Foto: Arlet Ulfers)

Der neue Finanz- und Heimatminister Albert Füracker lädt Ehrenamtliche zu einer Schifffahrt über den Starnberger See ein - und begutachtet nebenbei seine Flotte.

Von Patrizia Steipe, Starnberg

Statt Schreibtisch und Arbeitskleidung war an diesem Nachmittag Sonnenbrille und Freizeitlook angesagt. Am Aktionstag für Ehrenamtliche hatte der neue Finanz- und Heimatminister Albert Füracker die Besitzer einer Ehrenamtskarte zu einer Fahrt mit den Linienschiffen auf dem Starnberger See, Ammersee, Königssee und Tegernsee eingeladen. "Mit Engagement über'n See", lautete das Motto. Füracker selbst gab damit seinen Einstand als Chef der Bayerischen Seenflotte auf dem Katamaran "MS Starnberg" auf dem Starnberger See.

"Ich erkläre mich zuständig für das Wetter", scherzte er gut gelaunt angesichts besten Ausflugswetters. An diesem Nachmittag sollten es sich die ehrenamtlich Engagierten mit einer eineinhalbstündigen Schifffahrt, kostenloser Brotzeit, Getränken und Musik von der Blaskapelle der Freiwilligen Feuerwehr Unterpfaffenhofen gut gehen lassen. Auch viele Bürgermeister wie Rupert Monn, Eva John und Marlene Greinwald waren gekommen, um sich persönlich zu bedanken. Für Füracker war die Premiere etwas Besonderes. "Ich kenne außer mir keinen Minister in Deutschland, der eine Seenflotte befehligen darf", freute er sich. Das sei "eine der schönsten Aufgaben", noch dazu, da die blau-weiße Schifffahrt regelmäßig Überschüsse erwirtschaftet. Das Flaggschiff auf dem See hatte er zum ersten Mal betreten. Er sei über das Niveau und über den hohen Standard dieses Schiffs erstaunt, gab Füracker zu. Einen Wunsch konnte ihm die Crew allerdings nicht erfüllen. "Einmal ans Steuerrad", hatte sich Füracker gewünscht. Doch die modernen Schiffe besitzen keines mehr. Kapitän Richard Weigert bediente zwei "Joysticks". Mit 18,4 Stundenkilometern glitt der Katamaran über den See. Es ging vorbei an den Villen entlang des West- und Ostufers und die Alpen schienen direkt hinter Seeshaupt in die Höhe zu wachsen.

Natürlich gab es auch eine Ansprache vom Heimatminister. "Rund 44 Prozent der Deutschen engagieren sich ehrenamtlich, in Bayern sind es sogar 47 Prozent", lobte er. "Sie vermitteln Werte und Tugenden, die für unsere Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind". Die Passagiere hatten die unterschiedlichsten Engagements. Da gab es die Dame aus dem Asylhelferkreis Taufkirchen. Aus ihrer Tätigkeit mit den "wissbegierigen und dankbaren jungen Menschen", würde "Vertrauen und etwas Positives wachsen", sagte sie. Manche waren sogar Mitglied in mehreren Vereinen. Philipp Hennen aus Starnberg hatte sich an diesem Tag beispielsweise für eine von drei Uniformen entscheiden müssen. Er kam in der schwarzen Uniform des Technischen Hilfswerks, hätte aber auch die rote DLRG-Uniform oder den blauen Anzug der Feuerwehr anziehen können. "Mit Ihrem unschätzbaren Einsatz sind Sie, die Ehrenamtlichen, eine wichtige Stütze der Gesellschaft, sei es im Bereich Sport, Bildung, Kultur, Heimatpflege, Kunst, bei den Rettungsdiensten oder der Feuerwehr", lobte Füracker.

Die Ehrenamtskarte ist ein Zeichen der Anerkennung, die beantragen kann, wer sich seit mindestens zwei Jahren durchschnittlich fünf Stunden pro Woche oder bei Projektarbeiten mindestens 250 Stunden jährlich freiwillig engagiert.

© SZ vom 09.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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