Starnberg:Baustelle Wasserpark

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Im Herbst beginnt die Sanierung der 41 Jahre alten Anlage am Starnberger See. Ein Teil der Liegewiese soll offen bleiben

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg

Im Herbst ist es vorbei mit dem Badespaß in Starnberg. Nicht weil die Temperaturen keine sommerlichen Werte mehr erreichen, sondern weil die Renovierung und der Umbau des Starnberger Wasserparks anstehen - ein Millionen-Projekt. Geschätzte Kosten: etwa 18 Millionen Euro. Manche Starnberger Politiker glauben sogar, dass es bei dieser Summe nicht bleiben wird und es erheblich teurer werden könnte. Bürgermeisterin Eva John hat im aktuellen Haushalt schon einmal 2,7 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Im Oktober beginnt dann der Umbau, der bis Herbst 2017 dauern wird. Das heißt mit anderen Worten: Im nächsten und übernächsten Jahr wird es keine Möglichkeit geben, im Wasserpark den Badefreuden zu frönen. Zwar gibt es in der Kreisstadt genügend Möglichkeiten, schwimmen zu gehen, allerdings hat der Wasserpark ein Stammpublikum, das auch seine Vorlieben pflegt und ganz bestimmte Bereiche auf der Liegewiese aufsucht. Dies wird es in dieser Form nicht mehr geben. Dennoch versucht die Stadt einen Teil des Badegeländes, wie Bürgermeisterin John im Gespräch mit der SZ betont, für das Publikum offen zu halten.

Wie groß dieser Teil der Liegewiese sein wird, steht noch nicht fest. Zudem ist noch im Gespräch, wie hoch der Eintritt sein wird. Das klingt zwar ein bisschen komisch, für das Betreten einer Baustelle auch noch Geld zu verlangen, aber John denkt weiter: Sie befürchtet, dass ohne Eintrittsgebühr die verkleinerte Liegewiese verschmutzt wird. Für die Schulen bedeutet der Umbau des Wasserparks, dass der Schwimmunterricht nicht mehr dort möglich ist. Als Ausgleich müssen dafür die Sporthallen intensiver genutzt werden. Es deutet sich in diesem Bereich ein logistisches Problem an. Durch die Baustelle können auch nicht mehr alle Parkplätze am Wasserpark genutzt werden. "Es werden aber noch genügend bleiben", ist sich Bürgermeisterin John sicher.

Warum muss der Wasserpark überhaupt umgebaut werden? Die Frage ist leicht zu beantworten. Die Schwimmhalle mit Liegewiese ist 41 Jahre alt und deshalb ganz schön in diese Jahre gekommen. Jährlich wachsen die Summen für Instandhaltung und Reparaturen, zumal die Anforderungen an moderne Bäder ebenfalls stetig gestiegen sind. Seit geraumer Zeit schon überlegte man in Starnberg, wie man den Wasserpark nicht nur attraktiver, sondern auch energetisch effektiver machen könnte. Die wegen ihrer Lage direkt am See einmalig situierte Anlage, die das Erlebnis eines Hallenbad-Aufenthalts mit einem Saunagang und - zumindest im Sommer - einem Sprung in den See ermöglicht, lockt jährlich immerhin knapp 180 000 Besucher an. Schon vor geraumer Zeit hatte der alte Stadtrat über die Frage diskutiert, was aus dem Wasserpark werden sollte. Zur Debatte stand eine Generalsanierung oder ein Neubau. Man einigte sich auf eine Sanierung.

Diese sieht eine Vergrößerung des Schwimmbeckens vor und im Außenbereich eine Saunalandschaft direkt am Seeufer. Diese soll dort errichtet werden, wo jetzt noch Tischtennisplatten ungehemmten Spielspaß verheißen. Überhaupt wird der Umbau und die Sanierung für Einheimische, die ihren Stammplatz auf der Liegewiese hatten, eine Umstellung bedeuten. Deshalb sind auch nicht alle über die Sanierung glücklich.

© SZ vom 15.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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