Starnberg:Baumschutz vertagt

Umweltausschuss geht vor Entscheidung auf Ortsbesichtigung

Die Grünen wollen die Bäume in der Stadt wieder mit einer Verordnung schützen. Bevor der Umweltausschuss über den Antrag entscheidet, wollen die Mitglieder mehrere beispielhafte Stellen besuchen, an denen so eine Regelung helfen, beziehungsweise sich als wirkungslos erweisen könnte. Für diese Ortsbesichtigungen stimmt eine knappe Mehrheit des Gremiums inklusive Bürgermeisterin Eva John (BMS) - gegen die Vertreter von WPS, BMS, FDP und BLS, die sich gegen die Einführung ausgesprochen hatten.

Die Baumschutzverordnung soll nach dem Willen der Grünen für Gehölze mit einem Stammumfang von wenigstens 80 Zentimetern gelten. Wann eine Fällung auf Antrag zulässig ist, soll auch darin geklärt werden. "Der Siedlungsdruck nimmt zu", begründete Stadtrat Franz Sengl den neuen Anlauf. Es sei nicht verantwortungsvoll, wenn Eigentümer ihre Bäume für einen uneingeschränkten Seeblick opferten. Der Stadtrat hatte die seit 1992 geltende Baumschutzverordnung im Juli 2015 auf Antrag der WPS mehrheitlich aufgehoben.

Die Argumentationen wiederholten sich: Die Gegner wollten auf den "mündigen Bürger" setzen, der selbst am besten beurteilen könne, welche Bäume zu erhalten seien. Nach der Abschaffung habe es keinen Kahlschlag in Starnberg gegeben. Ohnehin gelte "Baurecht vor Baumrecht", so dass die Verordnung in vielen Fällen nicht greife. Dagegen sah Patrick Janik (UWG) wie andere Befürworter darin wenigstens einen "Mindestschutzschirm", der die Stadt etwas grüner halte.

© SZ vom 15.06.2018 / dac - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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