Starnberg:Auf der Suche

Lesezeit: 2 min

Kindergarten-Betreibern fehlen die Erzieherinnen

Von Blanche Mamer, Starnberg

Wenn die Schulferien beginnen, werden viele Eltern und Schüler erst mal aufatmen. Für einige bleibt die Sorge, ob ihr Kind im September einen Kita- oder Hortplatz bekommt. Auch Betreibern von Kinder-Betreuungseinrichtungen steht noch ein harter Monat bevor, da all ihre Gruppen voll sind, sie jedoch nicht genügend Erzieherinnen oder Kinderpflegerinnen haben. Auf der Homepage der Gemeinde Gauting suchen beispielsweise noch vier Kita-Betreiber Mitarbeiterinnen für Kindergärten und Horte. Auch der Gemeindekindergarten in Herrsching hat noch zwei unbesetzte Stellen und "die Suche gestaltet sich sehr schwierig", wie die zuständige Ansprechpartnerin Miryam Goodwin sagt.

Das liegt daran, dass es nicht genügend Erzieherinnen gibt. Im Landkreis Starnberg kommt noch hinzu, dass das Leben hier teurer ist, als in weniger attraktiven Regionen und dass es sehr schwer ist, eine bezahlbare Wohnung zu finden. "Um den Trägern eine größere Plattform zu ermöglichen, genehmigen wir die Stellenausschreibung auf der Homepage", sagt Francesco Cataldo, der zuständige Amtsleiter für Schulen und Soziales. Denn die Gemeinde selbst hat keinen eigenen Kindergarten, sie ist also darauf angewiesen, dass die neun Krippen, 17 Kindergärten und elf Horte und Mittagsbetreuungen unter freien und kirchlichen Trägern funktionieren. Die Gemeinde hilft jedoch bei den Räumen, gibt Zuschüsse beim Umbau. Es konnte eine weitere Großtagespflege in Unterbrunn eingerichtet werden, so dass alle Krippenkinder einen Platz haben. Weil die Gemeinde vor einem halben Jahr das Buchungsportal "Little Bird" erworben hat, ist das Anmelden jetzt einfacher. "Es kostet zwar Lizenzgebühren, macht aber dafür sehr viel weniger Arbeit", sagt Cataldo. Und es sei einfacher für die Eltern. Ob es eine Warteliste gebe, stehe erst Ende der Ferien fest. Ganz zufrieden mit der Situation der Kinderbetreuung zeigt sich die Starnberger Stadtsprecherin Lena Choi. In den städtischen Einrichtungen gebe es sogar noch vereinzelt freie Plätze. Es gebe auch genügend geeignetes Personal, sagt sie. Manche Stellenanzeigen liefen indes lange und bei den freien Trägern sei die Lage auch nicht ganz so rosig. Die Stadt hat den Vorteil, dass es einige städtische Wohnungen gibt und dass ein Fahrkostenzuschuss eingeführt wurde. "Momentan sieht es so aus, als ob wir keine Probleme haben", resümiert Choi.

"Das wünsch ich mir auch", meint dagegen Miryam Goodwin aus Herrsching. Dort sind allein im Gemeindekindergarten noch zwei Stellen vakant. Die freien Träger suchen ebenfalls noch zusätzliche Mitarbeiter. "Es gibt zwar kleine Anreize, wie die Ballungsraumzulage, doch das hilft auch nicht, wenn ich keine Wohnung finde. Der Gemeinderat prüft derzeit den Antrag, einen Fahrkostenzuschuss in Aussicht zu stellen", sagt Goodwin. Probleme ergeben sich vor allem im Hortbereich, so Goodwin. "Wir konnten fehlende Hortplätze jedoch durch zusätzliche Nachmittagsstunden in der offenen Ganztagsschule auffangen."

© SZ vom 27.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: