Starnberg:Als Glühwürmchen unterwegs

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Beim "Tag der Bibliotheken" tauchen Gäste in dreidimensionale Welten ein

Von Lea Heinrich, Starnberg

Buntes Treiben am Montag in der Stadtbibliothek Starnberg: Denn im alten Rathaus, der heutigen Bücherei, wird der "Tag der Bibliotheken" gefeiert. In Starnberg findet der Tag, der deutschlandweit alljährlich am 24. Oktober gegangen wird, zum dritten Mal statt - mit Angeboten, die das Thema Lesen erweitern sollen. Um das originell zu gestalten, hatte die Leiterin der Bibliothek, Bettina Degenhart, sogenannte "Virtual-Reality-Brillen" von einer Münchner Firma ausgeliehen. Sie sind aus einem Gerüst aufgebaut, das etwas an eine Skibrille erinnert. In dieses steckt man dann ein Smartphone. Vorher müssen bestimmte, auf dem Handy installierte Apps geöffnet werden, die virtuelle Erlebnisse simulieren. Der Nutzer kann nach dem Aufsetzen der Brille in eine dreidimensionale Welt eintauchen, die er durch Bewegungen des Kopfes erforschen kann. Der sechsjährige Theo war von einem Spiel, in dem man als Glühwürmchen durch eine bunte Welt fliegt, sehr begeistert. Er hat die vor kurzem auf den Markt gekommenen "Virtual-Reality-Brillen" noch nie ausprobieren können.

Die Bücherei hat das möglich gemacht. Daran lässt sich erkennen, mit welchem Engagement Degenhart den "Tag der Bibliotheken" organisierte. "Man muss als Bücherei bei solchen Aktionen mitmachen, um der Jugend zu beweisen, dass wir mehr anbieten als nur konventionelle, bedruckte Medien", begründete sie. Ergänzend dazu sei es dennoch wichtig, Menschen auch weiterhin zum Lesen zu animieren. "Lesen ist wichtig, es ist eine Grundkompetenz für alles Andere," erklärte die Bibliothekarin.

Deswegen bot die Bücherei neben den "Erlebnisbrillen" auch einen Büchermarkt an. Durch Buchspenden konnte die Bücherei die gesammelten Schriftstücke zu einem günstigen Preis verkaufen. Davon profitierten viele Bücherliebhaber, genauso wie von der Lesung über Guido Buettgens Roman "Champagnerblut" am Abend.

Aber abgesehen von diesem Aktionstag gibt es in der Starnberger Bücherei etliche neue Ansätze: Beispielsweise die "Onleihe", die es möglich macht, Bücher für einen begrenzten Zeitraum auf Smartphone und Co. zu laden. Bei diesem vielfältigen Angebot ist es auch kein Wunder, dass die Besucherzahlen der Stadtbücherei stetig steigen.

© SZ vom 25.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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