Soziales Engagement:Gratis-Essen für verarmte Senioren

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Malteser Hilfsdienst bietet Service nun auch in Gilching an

Von Christian Deussing, Gilching

Täglich eine warme Mahlzeit aus einem Katalog mit 70 Menüs für bedürftige Senioren: Das bietet der Malteser Hilfsdienst jetzt auch den Gilchingern für ein Jahr gratis an. "Armut im Alter kann jeden treffen", betonen Gilchings Bürgermeister Manfred Walter (SPD) und Martin Feda, Vize-Geschäftsführer der Malteser im Bezirk München. Vielen älteren Menschen falle es schwer, "Hilfe anzunehmen und ihre Scham zu überwinden", weiß Feda. Die Malteser wollten diese bedürftigen Menschen aber auch über die Gemeinde, Angehörige und Nachbarn erreichen. Sie könnten "Mahlzeiten-Patenschaften" annehmen, die hauptsächlich aus einem Spendentopf finanziert werden, erläutert Feda.

Er hofft, mit Faltblättern und Informationen im Rathaus die entsprechen Personen zu ermutigen, Anträge für die kostenlosen Mahlzeiten beim Malteser Hilfsdienst in der Bezirksgeschäftsstelle in Gräfelfing zu stellen (Telefon 089/858080-0, Infos unter www.mahlzeitenpatenschaften.de). Berechtigt sind grundsätzlich Senioren, die über 75 Jahre alt oder wegen Krankheit oder einer Behinderung beeinträchtig sind oder sich nicht selbst versorgen können. Weitere Kriterien sind laut Malteser ein Berechtigungsschein der Tafel oder eine Sozialcard. Das kostenlose Jahresmenü dürfen auch jene in Anspruch nehmen, denen nach Abzug ihrer Fixkosten weniger als 550 Euro monatlich zum Leben bleiben.

Die Altersarmut werde eine "echte Herausforderung", sagt Bürgermeister Walter. Man glaube "gar nicht, wie viel arme alte Menschen es auch in unserem Luxuslandkreis gibt." Nach Angaben von Walter sind immer mehr Senioren auf Grundsicherung angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Das bestätigt auch Sabine Ayhan vom Gilchinger Renten- und Sozialamt. Sie will älteren Leuten "unbürokratisch und schnell" bei dem speziellen Service der Malteser helfen.

Deren Hilfsdienst fährt bereits seit sieben Jahren im Großraum München die Mittagsmenüs aus - auch sonntags und feiertags sowie nach individuellen Essenswünschen der Empfänger, die auch bestimmte Tage auswählen können. Dabei wisse der Auslieferer nicht, weshalb die betreffende Person die Mahlzeit erhalte, erläutert Feda. Sein Malteser-Hilfsdienst leite an die Spender oder andere Personen übrigens keine Daten weiter, versichert er.

Im Fünfseenland wird das kostenlose Menü der Malteser mit der großen Auswahl schon in Herrsching, Seefeld, Starnberg, Weßling sowie in Pöcking, Andechs und Gauting angeboten, beziehungsweise geliefert. Doch das scheinen den Maltesern zufolge leider noch immer nicht sämtliche Bedürftige zu wissen. Das soll sich nun ändern.

© SZ vom 30.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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