Seeshaupt:Zankapfel Gärtnerei

Streit um die Erschließung einer Siedlung mit 40 Wohnungen

Das sogenannte Gärtnereiquartier entwickelt sich mehr und mehr zum Zankapfel. Die Grundbesitzerin möchte auf den derzeit noch als Gärtnerei genutzten 1,5 Hektar etwa 40 Wohneinheiten in Ein- und Mehrfamilienhäusern errichten. Auf ihren Vorschlag hin brachte der Seeshaupter Gemeinderat die Entwicklung eines "Rahmenkonzeptes" auf den Weg, der renommierte Architekt und Städteplaner Bernhard Landbrecht aus München nahm sich des Projekts an. Die Bürger wurden im vergangenen Sommer bei einer Veranstaltung im Gemeindesaal über den Stand der Dinge informiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Erschließung zum Problem wird: Den Plänen zufolge soll eine bisher private Stichstraße als Ausfahrt für das gesamte Gelände dienen. Einige Anrainer lehnen das rundweg ab.

Weitere Entscheidungen wurden bisher nicht gefällt, etwaige Beratungen fanden in den nichtöffentlichen Sitzungen des Gemeinderates statt. Zuletzt drang allerdings an die Öffentlichkeit, dass es einen neuen Vorschlag zur Verkehrsführung gebe. Das nahm Gemeinderat Armin Mell (FDP) in der jüngsten Sitzung zum Anlass, die Verlegung eines bestimmten Tagesordnungspunktes in die öffentliche Sitzung zu beantragen. Von Bürgermeister Michael Bernwieser (PfB) wurde Mell sofort zurechtgewiesen, er kündigte an, die Verhängung einer Ordnungsmaßnahme zu prüfen.

Mell kam dennoch auf das Thema zurück: Er fragte, wie es sein könne, dass die neuen Vorschläge zur Verkehrsführung publik werden konnten: "Wer hat die Infos aus der nichtöffentlichen Sitzung weitergegeben?" Eine Antwort erhielt er darauf - zumindest im öffentlichen Teil - nicht. Bernwieser berief sich darauf, dass der Beschluss des Gemeinderats, einen Bebauungsplan aufstellen zu wollen, kein Bauleitverfahren bedeute und deshalb noch nichts Neues bekannt zu geben sei.

© SZ vom 02.02.2018 / kiah - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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