Der umgebaute Campingplatz am südlichen Ufer des Starnberger Sees bei Seeshaupt nimmt allmählich Gestalt an. Zu sehen sind schon die neuen Übernachtungshütten, die schon aufgestellt wurden. Als erstes dürfen aber die Dauercamper den Platz in Betrieb nehmen: Sie können Mitte April ihre Parzellen belegen. Dort gibt es jetzt außer Strom auch einen sogenannten Grauwasser-Anschluss, der für Spülwasser vorgesehen ist. Der neue Pächter, Matthias Lederer, kann auch sonst noch einige Neuigkeiten anbieten: Auf dem Platz wird es künftig Wlan geben, das bisherige Restaurant wird in einen kleinen Supermarkt mit Semmelservice umgewandelt, dafür eröffnet am Seeufer ein Kiosk mit Biergarten, der auch den Badegästen auf der Liegewiese zu Gute kommt. Im Aufenthaltsraum gibt es eine Camperküche mit zwei Kochfeldern. Insgesamt wird der Seeshaupter Campingplatz 62 Dauerstellplätze, 45 Touristenplätze, eine Zeltwiese mit 25 Plätzen und sechs Übernachtungshütten haben - diese sind am Starnberger See einmalig. Allerdings muss die Gemeinde dafür tiefer in die Tasche greifen. Eine Million Euro hatte Seeshaupt für den Umbau eingeplant. Nicht zuletzt durch Natur- und Wasserschutz-Auflagen sind aber etwa 1,6 Millionen Euro aufgelaufen, eine Kostenexplosion um 60 Prozent. "Das meiste Geld liegt unter der Erde", meinte der Seeshaupter Bürgermeister Michael Bernwieser bei der Unterzeichnung des Pachtvertrages.
Um die Kündigung der teils jahrzehntealten Verträge mit den bisherigen Dauercampern hatte es im vergangenen Jahr einige Aufregung gegeben, nur etwa ein Drittel von ihnen kommt zurück. Sie haben ihre Wohnwagen bislang auf den Touristenplätzen untergestellt. Die übrigen Plätze sind aber alle vergeben, es gibt sogar bereits eine Warteliste. Auch für Touristenplätze liegen schon Reservierungen vor. Die Eröffnung des Platzes ist aber laut Pächter Lederer erst geplant, "wenn der Baustellen-Charme verschwunden ist".