Seeshaupt:Streugutsilos weiter außer Betrieb

Die Gemeinderatsmitglieder wollen es genau wissen. Sie warten erst die Stellungnahme eines Rechtsanwalts ab, bevor sie Nachbesserungsarbeiten an den beiden neuen Streugutsilos am Sägewerk beschließen. Die beiden Behälter stehen auf 80 Zentimeter hohen Stahlschienen, damit die Streufahrzeuge des Seeshaupter Bauhofs unter die Schütte fahren können. Durch diese Aufständerung sind die Bedienelemente nur per Kletterpartie zu erreichen, was im Dunklen und bei Eis und Schnee halsbrecherisch anmutet, und von Dekra und Arbeitssicherheit abgelehnt wurde. Eine Nachrüstung scheint fällig.

Dafür hatte Gemeinderat Christian Tomulla (CSU) eine Lösung mit langen Stangen vorgeschlagen, aber auch im dritten Anlauf wollten seine Ratskollegen das nicht genehmigen. Architekt Günther Peter Pohl hatte zusammen mit Bauhofleiter Sebastian Seidl die Mehrkosten für das Streusalz in Säcken und die Überstunden für das Verladen von Hand ausgerechnet, um doch noch eine Inbetriebnahme vor dem Winter zu erreichen. Fritz Egold (SPD) warnte erneut, dass dadurch jedwede Gewährleitungsansprüche erlöschen und gab zu bedenken, dass auch im Falle einer Nachrüstlösung deren Arbeitssicherheit erst noch überprüft werden müsse. Die Frage von Stefan Müller (PfB) und Armin Mell (FDP), wer denn letztlich die Aufständerung zu verantworten habe, blieb einmal mehr unbeantwortet.

Mit nur vier Gegenstimmen wurde beschlossen, die juristische Stellungnahme abzuwarten, auch wenn die Unterlagen, wie Bürgermeister Michael Bernwieser (PfB) einräumen musste, wegen Urlaubs und Feiertagen erst eine Woche zuvor an den Rechtsanwalt verschickt worden waren. Die Bauhofmitarbeiter haben dem Bürgermeister jedenfalls versichert, dass sie das Schaufeln nicht scheuen.

© SZ vom 01.12.2017 / kiah - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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