Wenn Energielieferanten wie Eon oder die Münchner Stadtwerke fremde Stromleitungen benutzen, müssen sie Geld dafür bezahlen. Lange hat im Würmtal das Bayernwerk dieses Nutzungsentgelt allein kassiert, nun muss der Konzern sich die Einnahmen mit den Gemeinden Krailling und Planegg teilen, weil sie am Leitungsnetz beteiligt sind. Seit dem vergangenen Jahr gehören Kabel und Schaltschränke einer Netzgesellschaft, die aus Bayernwerk und der kommunalen Würmtal-Holding besteht. Diese Gesellschaft habe im vergangenen Jahr einen Überschuss in Höhe von 550 000 Euro erwirtschaftet, berichtet Bayernwerk-Sprecher Christian Martens. Das habe der Jahresabschluss ergeben, der in der vergangenen Woche festgestellt wurde. Der Anteil der Würmtal-Holding an der Netzwerk-Gesellschaft beträgt 25,5 Prozent. Entsprechend dürften die Gewinne aufgeteilt werden.
Die Holding und das damit verbundene Regionalwerk haben den drei beteiligten Würmtal-Gemeinden Krailling, Planegg und Gauting bisher vor allem hohe Verluste beschert. Nun zeigten sich erste Erfolge, teilt Geschäftsführer Marten Jürgens mit. "Das Regionalwerk schreibt schwarze Zahlen und schüttet Gewinne aus", erklärt er in einer Mitteilung, ohne Beträge zu nennen. Zunächst müssten die Gewinnbeteiligungen in den Gemeinden vorgestellt werden, hieß es. Die Überschüsse würden noch in diesem Jahr an Krailling und Planegg ausbezahlt, kündigt Jürgens an. Gauting geht leer aus, weil dort der Gemeinderat beschlossen hatte, keine Finanzierungsleistungen oder Bürgschaften mehr zu leisten. Weit mehr als eine halbe Million Euro waren zu dem Zeitpunkt allein aus Gauting schon in das Regionalwerk und Würmtal-Holding geflossen. Vor sieben Jahren hatten Gauting, Krailling und Planegg ihr Regionalwerk in kommunaler Hand gegründet, um das Stromnetz zu übernehmen. Nach verlustreichen Jahren und einer teuren Niederlage vor Gericht ist dieses Ziel zum Teil erreicht. Zu den Geschäftsfeldern gehören auch der Verkauf von Stromlieferverträgen und die Energieberatung.