Polizei:Flüchtlinge in Lkw entdeckt

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Beamten stoppen Sattelzug in Gilchinger Tankstelle

In einem Sattelzug, beladen mit Erdnüssen und anderen Lebensmitteln, haben sich laut Polizei fünf irakische Kurden versteckt. Die Fahrt der Flüchtlinge im Alter zwischen zwölf und 42 Jahren wurde am Röchnerknoten auf der Gilchinger Allguth-Tankstelle am frühen Montagmorgen gestoppt. Gegen 5.20 Uhr hatte zuvor ein Pkw-Fahrer mitgeteilt, dass eine Hand aus dem Sattelaufleger eines rumänischen Lastzuges herauswinke, der auf der Autobahn in Richtung Lindau mit eingeschalteten Warnblinkern unterwegs sei. Danach verließ der Lkw die A 96 und hielt auf der Tankstelle an. Kurz darauf rief auch der Lastwagen-Fahrer bei der Polizei an und berichtete, dass Menschen auf seiner Ladefläche Probleme machten und die Plane seines Aufliegers zerschneiden würden. Fünf Streifenwagen aus Germering, Gauting und der Autobahnpolizei eilten zur Tankstelle und vermuteten, dass der 47-jährige bosnische Fahrer die drei Männer und zwei Buben nach Deutschland gewerbsmäßig eingeschleust hatte. Doch der Mann stritt dies ab und gab an, die Flüchtlinge erst im Münchner Raum bemerkt zu haben. Der Verdacht gegen den Lkw-Fahrer ließ sich der Polizei zufolge nicht erhärten - er durfte nach erkennungsdienstlicher Behandlung auf der Wache seine Fahrt in die Schweiz fortsetzen, hieß es.

Die Ermittler vermuten, dass die Iraker im Grenzgebiet von Bosnien und Kroatien heimlich auf die Ladefläche gelangt seien, während der Fahrer eine Pause gemacht habe. Die Flüchtlinge hatten sich wohl seit zwei Tagen an Bord des Lkw befunden und sich laut Polizei selbst ausreichend versorgen können. Die Gruppe wolle hier jetzt Asyl beantragen. Die drei Männer mussten sich nach den Vernehmungen in München bei der Ankunftsstelle für Flüchtlinge in der Maria-Probst-Straße melden; die beiden minderjährigen Jungen wurden der Obhut des zuständigen Jugendamtes Starnberg übergeben.

Weitere Ermittlungen ergaben, dass der Sattelzug in Istanbul beladen wurde und über Bulgarien, Serbien, Bosnien, Slowenien, Österreich und Deutschland die Lebensmittel in die Schweiz bringen sollte.

© SZ vom 26.06.2018 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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