Nikolaushalle:Herrschings Handballer dürfen weiter harzen

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Mitglieder der Handball-Abteilung des TSV Herrsching bei der Reinigung der Verschlussdeckel des Hallenbodens in der Nikolaushalle. (Foto: oh)

Die Sportstätte bleibt Heimspielstätte, aber der Verein muss Umkleiden und Sanitäreinrichtungen künftig selbst reinigen.

Von Marcella Rau, Herrsching

Die Handballer des TSV Herrsching müssen nicht auf den Einsatz von Harz verzichten: Einstimmig votierte der Gemeinderat am Montag gegen das von Schulleiter Florian Thurmair geforderte Verbot des Haftmittels. Harz sei für die Sportler unverzichtbar, erklärte Handball-Abteilungsleiter Uli Sigl. Für den Rektor dagegen stellen die Rückstände auf dem Boden der Nikolaushalle seit geraumer Zeit ein Ärgernis dar. Bereits im Dezember 2016 ließ er die Halle deshalb sperren. Damals hatte der Gemeinderat die regelmäßige Reinigung des Bodens mit einem speziellen Reinigungsmittel veranlasst. Das habe jedoch nach Angaben Thurmairs die obere Schicht der Deckel über den Aussparungen zur Befestigung der Sportgeräte gelöst, wodurch Vertiefungen im Hallenboden entstanden und der Schulsport im Januar erneut ausgesetzt werden musste.

Die beschädigten Deckel wurden in der Zwischenzeit fachgemäß repariert und sollten nun auch dem Reinigungsmittel standhalten, erklärte Marcel Weinberger von der zuständigen Reinigungsfirma. Von seiner Forderung nach einem Harzverbot rückte Thurmair dennoch nicht ab: "Es geht nicht nur um die Sicherheit, auch für die hygienischen Zustände habe ich Sorge zu tragen", betonte er. Und diese seien verheerend, pflichtet ihm Sport-Fachbetreuerin Kerstin Bednarek bei. Kaum etwas in der Halle sei nicht von der klebrigen Substanz überzogen. "Sportgeräte, Wände, Armaturen - alles ist völlig verdreckt".

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Von Marcella Rau

Die TSV-Handballer haben ihren guten Willen bereits demonstriert. Einige Mitglieder halfen gemeinsam mit der Vereinsvorsitzenden Hannelore Doch und dritter Bürgermeisterin Christina Reich bei den Reparatur- und Reinigungsarbeiten. Konrektorin Katharina Casper glaubt jedoch nicht daran, dass dieses Engagement von Dauer sein wird. Eine weitere Gnadenfrist lehnt sie ab. "Sobald noch einmal Harzflecken auftauchen, werde ich die Halle erneut sperren", droht sie. Die in der Sitzung anwesenden Handballer gelobten Besserung. Dass sie bisher nicht selbst zum Lappen gegriffen haben, beruhe auf einem Missverständnis, erklärte Sigl. Tatsächlich dürfen Vereinsmitglieder den Boden aus Haftungsgründen nicht auf eigene Faust reinigen. Dass dieses Verbot jedoch ausschließlich für den Hallenboden gilt, sei nicht bekannt gewesen. Der Verein wird künftig selbst für zusätzliche Harzbeseitigung in Umkleiden und Sanitärräumen aufkommen, so der Beschluss des Gemeinderates. Berechnet werden dabei die tatsächlichen Kosten. Je weniger Dreck hinterlassen wird, um so geringer fallen diese demnach aus.

© SZ vom 16.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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