Der Tod eines 13-jährigen Schülers aus München beim Training im Einerboot auf dem Starnberger See beschäftigt auch die Ruder-Sportgruppe am Gautinger Gymnasium. "Das Ereignis hat uns alle sehr schockiert", sagte der stellvertretende Direktor Jürgen Kaletta am Mittwoch der SZ. Die Eltern würden aber den Betreuern und der Aufsicht des Münchener Ruder-Clubs (MRC) weiterhin vertrauen. Das Otto-von-Taube Gymnasium bietet das Ruder-Projekt seit Jahren auch für den Wettbewerb "Jugend trainiert für Olympia" an.
Kaletta verweist darauf, dass die Jugendlichen beim Rudern mit dem MRC nur im Vierer und Achter unterwegs seien und von zwei bis drei Motorbooten begleitet würden. Zudem sitze in jedem Boot ein Trainer oder Betreuer, die Routen seien festgelegt und es gebe Notfallübungen. Zudem würden die Schüler vor der Saison in der Halle Gymnastik machen und ihre Fitness trainieren, bevor es aufs Wasser gehe. Diese Vorgaben und die "professionelle Vorbereitung" beruhigten auch die Eltern, betont Kaletta. Seit langem kooperiert auch das Kurt-Huber-Gymnasium (KHG) in Gräfelfing mit dem Münchener Ruder-Club. Das Rudern auf dem Starnberger See wird für Schüler von der achten bis zur zehnten Klasse angeboten.
Unterdessen ermittelt in dem Todesfall die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck. Untersucht wird der Verdacht, dass zwei Betreuer an dem Unglückstag ihre Aufsichtspflicht verletzt haben. Die Ermittler überprüfen auch, ob beim Ruder-Club in anderen Fällen womöglich fahrlässig gehandelt oder Richtlinien missachtet wurden. Dem Vernehmen nach soll die Vereinsführung offensiv bei der Aufklärung des Geschehens mithelfen. Dabei gilt es auch die Frage zu klären, warum der Gymnasiast aus München mit seinem Boot außerhalb der Gruppe ruderte. Er war am 19. April im Starnberger See ertrunken, am vergangenen Samstag wurde seine Leiche geborgen.