Landtagswahl:Freie Wähler hoffen auf sieben Sitze

Lesezeit: 2 min

Der Kreisvorsitzende Matthias Vilsmayer aus Gilching tritt als Direktkandidat an

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

Der Kreisvorsitzende der Freien Wähler, Matthias Vilsmayer aus Gilching, geht als Direktkandidat für die Landtagswahlen im Oktober ins Rennen. Albert Luppart aus Pöcking kandidiert für den Bezirkstag. Bei der Kreisversammlung am Mittwoch in Starnberg traten die beiden Kommunalpolitiker ohne Gegenkandidaten an und wurden einstimmig gewählt. Auch die Listenkandidaten Thorsten Schüler und Fred Rauscher wurden von den acht wahlberechtigten Mitgliedern ohne Gegenstimme nominiert.

Vilsmayer ist Gemeinderat in seinem Heimatort Gilching, Kreisrat und Vizepräsident im Sportverein TSV Gilching-Argelsried. Der 45-jährige Unternehmer im Bereich Telekommunikation will sich unter dem Motto "Handeln statt Reden" insbesondere im Bereich Bildung und Wohnen engagieren, kündigte er an. "Das muss sich jeder leisten können, wenn wir uns rühmen, eines der reichsten Länder zu sein", sagte er bei der Nominiuerungsversammlung. Es könne nicht sein, dass 33 000 Wohnungen mit sozialer Bindung an Investoren "verscherbelt" würden. Im Gegenzug sollen Eon-Aktien verkauft werden, um eine Bayerische Landesbaugesellschaft zu gründen, damit 2000 Wohnungen bis zum Jahr 2020 entstehen können. "Das ist unglaublich", monierte er. Vilsmayer plädierte für Geschosswohnungsbau, um Flächenfraß zu vermeiden. Darüber hinaus forderte der Vater von drei Töchtern, dass Schulen besser ausgestattet, kleinere Klassen gebildet und mehr Lehrer eingestellt werden. Auch die Polizei sollte besser ausgestattet und Hebammen bessergestellt werden.

Luppart ist im Landkreis Starnberg kein Unbekannter. Der stellvertretende Bürgermeister von Pöcking und Kreisrat ist bei den Wahlen 2013 als Direktkandidat für den Landtag angetreten, hat aber den Einzug ins Maximilianeum verpasst. Für den Bezirkstag kandidiert der 56-Jährige, weil ihm Kunst und Kultur am Herzen liegt. Luppart ist seit 1990 in der Kommunalpolitik tätig, davon die meiste Zeit als Kulturreferent in Pöcking. Als Geschäftsführer der Peter-Maffay-Stiftung hat er zudem beruflich viel mit Kultur zu tun. Gerade im Bezirkstag brauche es kompetente Vertreter, "die das kommunale Parlament kennen und lieben", betonte er.

Der Bauingenieur Thorsten Schüler hofft unter dem Motto "100 Prozent erreichen wollen, aber auch mit 80 Prozent zufrieden sein", über die Liste in den Landtag einzuziehen. Er wolle Ziele "mit realistischen, pragmatischen Ansätzen" verfolgen, sagte er. In seinem Wohnort Starnberg betreibt der 52-Jährige einen Blog, um die Kommunalpolitik auf eine sachliche Ebene zu bringen, wie er sagt. Der Gautinger Fred Rauscher ist gehbehindert und will sich im Bezirk ebenso wie in seinem Wohnort für mehr Barrierefreiheit einsetzen. Der Grafikdesigner und Pressefotograf will einen FW-Ortsverband in Gauting gründen. Er hat eine Offensive gestartet gegen ein Bürgerbegehren, das die Bebauung des Grundschulareals an der Bahnhofstraße verhindern will. Darüber wird in einem Bürgerentscheid am 15. April entschieden.

Zuvor hatte der Landtagsabgeordnete Michael Piazolo die Mitglieder auf den bevorstehenden Wahlkampf eingeschworen. Für Oberbayern erwarte er, dass mindestens sieben Kandidaten den Einzug in den Landtag schaffen, erklärte er. Thema war auch das Volksbegehren gegen die Straßenausbausatzung. Laut Piazolo sind bereits mehr als 50 000 Unterschriften gesammelt worden. Man wolle sich jedoch mit den Vorschlägen der CSU nicht zufriedengeben, sondern das Volksbegehren weiter durchziehen, sagte er.

© SZ vom 23.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: