Landkreis:Weniger Verkehrstote

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Unfallbilanz 2016 weist Rückgang um 40 Prozent aus

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg

Die Zahl der Unfälle im vergangenen Jahr ist im Landkreis Starnberg nur marginal angestiegen. Was besonders erfreulich ist: Es gab 2016 deutlich weniger Verkehrstote zu beklagen als im Jahr davor, insgesamt krachte es 4490 Mal. Laut der Verkehrs- und Unfallstatistik für 2016, die am Montag veröffentlicht wurde und in der auch die Orte Stockdorf und Krailling enthalten sind, die eigentlich zum Bereich des Polizeipräsidiums München gehören, verloren im Landkreis bei Unfällen vier Menschen ihr Leben, nach sieben Todesfällen im Jahr 2015. Das ist ein Rückgang um fast 43 Prozent. Bei den vier getöteten Menschen waren auch zwei Motorradfahrer darunter.

Die Zahl der Unfälle, bei denen nicht angepasste Geschwindigkeit die Ursache war, ist allerdings wieder angestiegen, wobei die Polizei darauf hinweist, dass es nicht allein Raser waren, die Karambolagen auslösten oder verunfallten. "Es muss sich nicht immer nur um überhöhte Geschwindigkeit handeln, es kann auch nicht angepasstes Tempo etwa bei Eis und Schnee sein", schreibt Johannes Bauer, Sacharbeiter Verkehr bei der Starnberger Polizei, in der Unfallbilanz. Bei 168 Verkehrsunfällen war die Ursache zu schnelles Fahren, das bedeutet einen Anstieg um fast 17 Prozent.

Interessant ist, dass die Polizei im Landkreis ihre Radar-Kontrollen und Laser-Messungen leicht erhöht hat. Dennoch gingen die Beanstandungen und Tempo-Verstöße im vergangenen Jahr von 1221 auf 990 zurück. "Der Rückgang zeigt, dass die entsprechenden Kontrollen auch ihre nachhaltige Wirkung zeigen", meint Bauer in seiner Erläuterung der Bilanz. Auch in diesem Jahr werde man entsprechende Kontrollen im Landkreis Starnberg machen, insbesondere bei Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen. Betrachtet man die Statistik nach dem Alter der Unfallbeteiligten, fällt auf, dass jüngere Autofahrer weniger Karambolagen verursachten, während die Zahl der Senioren, die am Unfallgeschehen beteiligt waren, von 482 auf 510 stieg.

Laut dem Verkehrsexperten sind "gravierende Unfallhäufungspunkte" im Landkreis derzeit nicht mehr vorhanden. Mit ein Grund dürfte seiner Meinung nach sein, dass besser ausgebaute und sanierte Straßen dazu führten, dass die entsprechenden Straßenabschnitte sicherer geworden sind. Auch der Schilderwald wurde reduziert, sodass es etwa im Bereich Mühltal keine Beschränkung auf Tempo 70 mehr gibt oder auf der Bundesstraße 2 im Bereich Pöcking keine Reduzierung auf 80. Bauer nennt den Grund: Man habe festgestellt, dass sich die Verkehrsteilnehmer den Straßenverhältnissen besser anpassen. "Sie schalten dann ihr Hirn ein und passen das Tempo den Gegebenheiten an", erläuterte der Verkehrsexperte auf Anfrage. Das heißt: Es werde trotz freier Fahrt wesentlich langsamer und sicherer gefahren als zuvor. Der Abbau von Tempo-Schildern werde auch heuer weitergehen, kündigte er an.

© SZ vom 28.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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