Landkreis Starnberg:Das Reich der Senioren

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Planungsverband veröffentlicht statistische Zahlen

Statistiken haben ihren eigenen Reiz. Sie belegen das, was man schon gewusst oder geahnt hat, oder sie geben Überraschendes preis. Dass im Landkreis Starnberg die meisten Cabrios angemeldet sind und mit die meisten Millionäre leben, ist zum Beispiel hinlänglich bekannt. Dass hier deutschlandweit die meisten Spätgebärenden gezählt wurden, weiß man auch seit kurzem. Jetzt hat der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum seine Kreisdaten veröffentlicht, nach denen in der Region München die meisten Senioren - ja wo wohl - in den 14 Kommunen zwischen Starnberger See und Ammersee leben. 22,7 Prozent der 134 000 Einwohner sind über 65 Jahre alt. Bis 2035 sollen es sogar 26,9 Prozent sein. Allein die Zahl der Menschen, die 71 Jahre und älter sind, wuchs in der Zeit von 2005 bis 2015 von 14 000 auf knapp 20 000. Bis 2035 wird aber Landsberg der älteste Landkreis werden.

Die Region München wächst und wächst. Den höchsten Einwohnerzuwachs in zehn Jahren mit 15,1 Prozent hat natürlich die Stadt München. In dieser Kategorie liegt der Landkreis Starnberg auf dem letzten Platz: Hier stieg die Bevölkerungszahl nur um 3,5 Prozent. Bis 2035 ist ein weiterer Zuwachs von neun Prozent prognostiziert. Sie brauchen vor allem Wohnraum. Aber da sieht es in der gesamten Region eher schlecht aus. Im Landkreis Starnberg wurden 2015 lediglich 2,6 Wohnungen je 1000 Einwohner fertiggestellt. Insgesamt nur 12 500 neue Wohnungen in der Region München in zehn Jahren sind eindeutig zu wenig. "Wir brauchen mindestens 20 000 Wohnungen pro Jahr", fordert deshalb Christian Breu, der Geschäftsführer des Planungsverbands. Nicht nur das: "Auch die Infrastruktur muss nachziehen."Sprich: mehr Schulangebote, mehr Betreuungsplätze und deutliche Verbesserungen beim Verkehr.

© SZ vom 02.06.2017 / csn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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