Kinderbetreuung:Ganztagsschule auch für Fünft- und Sechstklässler

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Die neue Rektorin der Tutzinger Grund- und Mittelschule, Anne-Katrin Schallameier (rechts), mit der künftigen Konrektorin Marianne Fentzloff. (Foto: Nila Thiel)

Die neue Rektorin Anne-Katrin Schallameier will das Angebot an der Tutzinger Grund- und Mittelschule verbessern

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Die Schule ist beliebt, funktioniert gut, hat ein sehr engagiertes Lehrerteam und einige Alleinstellungsmerkmale, aber auch ein paar offene Wünsche - so stellte die neue Rektorin Anne-Katrin Schallameier die Tutzinger Grund- und Mittelschule am Dienstag im Gemeinderat vor. Die Schulleiterin war auf Antrag der Grünen gekommen, die wissen wollten, wo die Schulfamilie der Schuh drückt. Schließlich hatte Tutzing 2011 erwogen, die damalige Hauptschule wegen rückläufiger Schülerzahlen zu schließen. Jetzt stehen umfangreiche Sanierungen und Erweiterungen an, um den Schulkomplex an der Greinwaldstraße mit rund 400 Schülern und etwa 45 Lehrern für die Zukunft zu rüsten. Bürgermeisterin Marlene Greinwald (Freie Wähler) sagte zu, dass die Gemeinde als Träger sich beim Bedarf eng mit der Schule abstimmen werde.

Schallameier, 54, trat resolut, aber mit dem Herz am rechten Fleck als Kämpferin für ihre Schule auf. An der arbeitet die Lehrerin aus Unterzeismering schon seit acht Jahren. Ende Februar folgte sie als Rektorin auf Barbara Pompe. Seit ihrem Start in Tutzing sei die Zahl der Mittelschüler von 100 auf 150 gestiegen, freut sie sich. Heuer gebe es einen absoluten Rekord mit 54 Anmeldungen für den speziellen Mittleren Schulabschluss, den man nach der neunten Klasse in zwei Jahren absolvieren kann. Um die Schüler zu unterstützen, lernten Lehrer sogar in den Ferien oder extra Nachmittags mit ihnen, lobte Schallameier ihr hoch motiviertes Team. Grund- und Mittelschule bieten als einzige Inklusionsschulen im Schulbezirk Starnberg rund 35 Kindern integrativen Unterricht.

Eltern äußerten enormes Interesse an guter, zuverlässige Betreuung am Nachmittag. Weil Plätze in Hort und Nachmittagsbetreuung fehlen, will die Schule das Ganztagskonzept ausbauen. Die siebten bis neunten Klassen haben bereits die gebundene Ganztagsschule. Für die Fünft- und Sechstklässler soll es von September an offene Ganztagsklassen geben, das heißt, Eltern können wählen, an wie vielen Nachmittagen ihr Kind in der Schule bleibt. "Die Hälfte möchte vier Nachmittage, die andere zwei bis drei", so die Rektorin. Den Antrag will sie diesen Donnerstag Schulamtsdirektorin Gabriele Engel übergeben. Soll die gebundene Ganztagsschule auch für Grundschüler eingeführt werden, seien zusätzliche Räume nötig. Vorgesehen ist dafür immerhin schon eine Mensa. Für die Ganztagsschule seien Kooperationen mit externen Partnern wie TSV und Musikschule denkbar, was Kulturmanagerin Brigitte Grande unterstützt.

Lob gab's von der Schulleiterin für die vor zwei Jahren erneuerten Toiletten, die die Schüler "in Top-Zustand" hielten. Zu wünschen sei allerdings frische Farbe in Klassenräumen und Fluren und ein Digitalisierungskonzept. Lehrer seien noch auf Overheadprojektoren und Folien angewiesen. Problematisch ist die Situation in den drei sehr kleinen Pausenhöfen. An Steinen und rutschigen Kellergittern verletzten sich immer wieder Kinder, die Wackelbrücke sei "Schnickschnack". Ein Manko sei auch, dass kaum Schwimmunterricht möglich sei. Derzeit fahren nur Drittklässler nach Pöcking. Mittelschüler haben gar kein Schwimmen. Am nahen See sei der Unterricht untersagt, weil Lehrer übersehen könnten, dass ein Kind im trüben Wasser ertrinke. Doch das leere Becken im seit Jahren geschlossenen Tutzinger Schwimmbad könne zum Bewegungsraum werden - eine Anregung, die der Gemeinderat aufgreifen will.

© SZ vom 07.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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