Gilching/Gauting:Streit um Wasserschutz

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Gilchinger Gemeinderätin kritisiert die Ablehnung von Gauting

Von Christian Deussing, Gilching/Gauting

Das Veto der Gemeinde Gauting gegen ein Wasserschutzgebiet (WIII B) für den Trinkwasserbrunnen IV auf Unterbrunner und Gilchinger Flur ist für die Gemeinderätin Dorothea Heutelbach (CSU) aus Gilching sehr enttäuschend. Die Wasserreferentin protestiert dagegen, dass die Nachbargemeinde ein neues Gewerbegebiet östlich des Sonderflughafens im Einzugsgebiet dieser Brunnens plane und deshalb die Ausweisung verhindern wolle. Der Schutz des Trinkwassers sei gesetzlich geregelt, trotzdem werde aus wirtschaftlichen Interessen das wasserrechtliche Verfahren "immer wieder torpediert", klagt Heutelbach, die seit 20 Jahren für die Wasserschutzzone kämpft.

Es sei zwar richtig, dass sich im Einzugsbereich der Flughafen, Gewerbeansiedlungen und Kiesabbau befinden. Doch diese Einrichtungen könnten "bei gutem Willen in Einklang mit unserer Trinkwasserversorgung gebracht werden, wenn bestimmte Regel eingehalten" würden, heißt es in der Stellungnahme der Wasserreferentin zur Entscheidung des Gautinger Bauausschusses, das Wasserschutzgebiet abzulehnen. Ein Gewerbegebiet könne zwar durchaus entwickelt werden. Aber damit das Trinkwasser nicht verschmutzt wird, brauche man eine Wasserschutzzone. Deren Vorgaben sichern laut Heutelbach auch eine "korrekte Bewirtschaftung ab", was auch im Interesse von Gewerbetreibenden sei - wie zum Beispiel auch beim Kiesabbau.

Seit fast neun Jahren fordert Gilching dieses Wasserschutzgebiet - bislang ohne Erfolg. Die Gegner des Antrags sind bisher der Bauernverband und der Flughafenbetreiber Edmo. Das Verfahren wird mit weiteren Anhörungen fortgesetzt und womöglich noch in diesem Jahr entschieden. Jedenfalls dürfte das Anliegen der Gilchinger mit der jetzigen Abfuhr aus der Nachbargemeinde Gauting nicht leichter geworden sein. Deren Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU) warnt, dass eine solche Schutzzone unverhältnismäßig die Gautinger Planungshoheit beeinträchtigen würde. Auch der weitere Kiesabbau durch die Firma Trinkl werde dadurch gefährdet, mahnte Kössinger vor Kurzem im Gautinger Bauausschuss.

© SZ vom 01.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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