Nach Tutzing hat sich auch die Gemeinde Gilching gegen Fracking ausgesprochen, eine umstrittene Technik, um in tief liegenden Gesteinsschichten Erdgas zu fördern. Die Kommunalpolitiker votierten auf Antrag der Grünen-Fraktion auch dafür, die Gilchinger Bürger "umgehend zu informieren", wenn neue Erkenntnisse zu dem Thema vorliegen. Für den Gilchinger Gemeinderat der Grünen, Peter Unger, ist das Verfahren, Gestein mit hohem Wasserdruck und unter Einsatz von Chemikalien aufzubrechen, eine "Hochrisikotechnologie, die mit nicht verantwortbaren Eingriffen in die Natur verbunden" sei. Sein SPD-Kollege Michael Rappenglück meinte in der Sitzung hingegen, man müsse bei den einzelnen Techniken, fossile Energieträger zu erkunden und zu fördern, differenzieren. Man sollte aber "wachsam bleiben und sich positionieren". Die Anti-Fracking Botschaft - nun aus der zweiten Gemeinde im Fünfseenland - soll eine Signalwirkung haben. Der Adressat ist vor allem die Firma "Terrain Energy", die sich die Region "Starnberger See" als ihren Claim gesichert hat. Die Fläche des Feldes umfasst insgesamt 926 Quadratkilometer.
In dem Gebiet sei der Firma eine großräumige Erlaubnis" erteilt worden, Kohlenwasserstoffe aufzusuchen, teilt die Regierung von Oberbayern mit. Gestattet sind allerdings keine Bohrungen, sondern seismische, beziehungsweise gravimetrische Untersuchungen. Bisher habe das Bergamt Südbayern noch keine "Betriebsplananträge" von dem Unternehmen vorliegen. Jedenfalls seien Erkundungsbohrungen zwingend abzulehnen, da die erteilte Erlaubnis sich nicht auf Bohrungen beziehe, erklärte die Sprecherin der Bezirksregierung, Simone Hilgers. In Bayern gebe es zudem nur konventionelle Lagerstätten, für die Fracking nicht erforderlich sei - Schiefergas-Vorkommen zum Beispiel gebe es nicht.
"Terrain Energy" bekundet, alle Aktivitäten transparent zu machen und einen "offenen und aufrichtigen Dialog" mit den Gemeinden anzustreben.