Geständnis nach Verhör:Haftbefehl wegen Mordversuchs

Ein 49-Jähriger hat im Februar durch ein Fenster im Starnberger Ortsteil Söcking geschossen. Er wollte seinen ehemaligen Arbeitgeber treffen.

Christian Deussing

Söcking - Der Mann, der am Abend des 11. Februar mit einem Gewehr in ein Söckinger Wohnungsfenster geschossen hatte, ist am Dienstag verhaftet worden. Es handelt sich um einen 49-jährigen Söckinger, dessen Haus vor kurzem durchsucht worden war (SZ berichtete). Bei einem weiteren Verhör gestand der Mann jetzt den Schuss und die Schmierereien an dem Haus, teilte am Mittwoch das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mit. Er hatte den Kriminalbeamten aus Fürstenfeldbruck das Versteck der Tatwaffe in einem nahen Wald gezeigt. Entdeckt wurden auch Spraydosen, mit denen der Mann die Hauswände beschmiert hatte. Als Motiv nannte er langjährige Streitigkeiten mit einem 67-jährigen Söckinger, in dessen Wohnungsfenster er geschossen hatte. Angeblich wusste er nach SZ-Informationen nicht, dass diese Wohnung vermietet war. Der Gelegenheitsarbeiter räumte auch ein, in den Nächten vor dem 11. Februar Autos vorm Anwesen beschädigt zu haben, in einem Fall auch mit einem Gewehrschuss. Gegen den mutmaßlichen Täter wurde Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen.

Söcking Einschußloch und Wandschmierereien am Haus St.Stephan-Str. 7 (Foto: STA)

Beim Schuss durchs Fenster hatte sich ein Mieter im Gang aufgehalten; der 45-Jährige blieb unverletzt. Der Schütze soll den Mann mit dem Vermieter verwechselt haben. In dessen Betrieb hatte der allein lebende Söckinger bis vor 14 Jahren gearbeitet. Er hatte den Job hingeschmissen und den Handwerksmeister später offenbar für gesundheitliche Probleme verantwortlich gemacht.

© SZ vom 31.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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