Germering/Starnberg:Stephan Ebner unterliegt

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Der CSU-Bundestagskandidat heißt Michael Kießling aus Denklingen

Von Andreas Ostermeier, Germering/Starnberg

Erster Bundestagskandidat im neuen Wahlkreis Starnberg, Landsberg und Germering ist der Denklinger Bürgermeister Michael Kießling. Der 43 Jahre alte Rathauschef aus der Gemeinde im südwestlichen Landkreis Landsberg setzte sich in der Stichwahl klar gegen den Gautinger Stephan Ebner durch. 103 der 160 CSU-Delegierten aus den beiden Landkreisen und der Großen Kreisstadt votierten für ihn, Ebner kam auf 52 Stimmen. Zuvor waren drei Kandidaten - Hans-Peter Hoh aus Gauting, Bernhard Kösslinger aus Finning und die Germeringerin Thuy Tran - ausgeschieden.

Kießling ist seit 2014 Bürgermeister der knapp 2600 Einwohner zählenden Gemeinde Denklingen. Zuvor arbeitete er als Produktmanager in einer Münchner Firma, die Bausoftware herstellt. Den Delegierten, die am Montag in der Germeringer Stadthalle zusammengekommen waren, präsentierte er sich als Mann pragmatischer Lösungen. In dieser "sehr ungewöhnlichen Zeit" verlangten die Wähler nach Sicherheit, Stabilität und Verlässlichkeit, sagte Kießling. Sicherheitspolitik und Bewahrung der Heimat bezeichnete er mehrmals als wichtig. Mit 65 Stimmen überzeugte Kießling im ersten Wahlgang die größte Gruppe von Delegierten. Bei einer Abstimmung unter den Landsberger Delegierten hatte er bereits die Mehrheit erhalten.

Auf jugendlichen Schwung setzte dagegen Stephan Ebner: Der 30 Jahre alte Landesgeschäftsführer der Jungen Union versprach "ständigen Einsatz" für die Anliegen der CSU-Ortsverbände im Wahlkreis und warb mit dem "engen und tragfähigen Netz", das er sich bereits in Berlin aufgebaut habe. Wie Kießling betonte er die Wichtigkeit ehrenamtlichen Engagements und dankte den Asylhelfern. Allerdings sei solches nicht "Jahr für Jahr machbar". Ebner konnte aber weit weniger Delegierte für sich gewinnen als Kießling. 37 gaben ihm ihre Stimme, obwohl die CSU aus dem Landkreis Starnberg als größte Gruppe über 72 Stimmen verfügte. 23 Stimmen erreichte Thuy Tran im ersten Wahlgang, die Germeringer CSU war mit 19 Delegierten vertreten. Die 25 Jahre alte Studentin forderte Mut, um die anstehenden politischen Aufgaben anzugehen. Während ihrer Kandidatenrede gab es immer wieder Beifall.

Rechtsanwalt Hans-Peter Hoh aus Gauting sprach von der Balance zwischen wirtschaftlicher Dynamik und Lebensqualität, die den Wahlkreis kennzeichne. Um diese zu erhalten, bedürfe es der Teilnahme der CSU an der Bundesregierung. Hoh bekam 23 Stimmen. Zehn Delegierte konnte Bernhard Kösslinger aus Finning auf seine Seite ziehen. Er engagiert sich als einer der stellvertretenden Landesvorsitzenden der Mittelstandsunion vor allem in der Wirtschaftspolitik.

© SZ vom 19.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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