Nach der Abfuhr im Oktober im Gilchinger Gemeinderat sieht die Hangarworld-Initiatorin Arantxa Dörrié keine Chancen mehr, ihr Zeppelin-Projekt auf Gautinger und Gilchinger Flur zu verwirklichen. Deswegen hatte die Unternehmerin im Einvernehmen mit Gautings Bürgermeisterin Brigitte Kössinger darauf verzichtet, auch den Gemeinderäten in Gauting ihr Projekt mit Lern- und Erlebniswelt vorzustellen.
Geplant waren neben einer Start- und Landebahn für ein Luftschiff auch ein Tagungshotel und die Ansiedlung von Start-up-Unternehmen. Avisiert war ein acht Hektar großes Areal zwischen dem Gewerbegebiet Gilching Süd und dem Sonderflughafen Oberpfaffenhofen. Die Gemeinde Gauting bedauere die Entwicklung, heißt in einer Presseerklärung. Darin teilte Kössinger mit, dass sie in einer ersten Präsentation des Projektes im September geglaubt habe, dass auch die Gemeinderäte aus Gilching das Vorhaben "als sehr zukunftsträchtig eingestuft" hätten. Aber ohne Mitwirkung der Nachbargemeinde sei das Zeppelin-Projekt nicht möglich, so Kössinger. Das Rathaus würde es jedoch sehr begrüßen, wenn dies auf dem Sonderflughafen Oberpfaffenhofen realisiert werde.
Dort befindet sich eine Fläche, die für Zeppelinflüge genehmigt wäre. Doch für die Hangarworld-Chefin ist dies keine Option. Denn die Bestrebungen, dass der Flughafen verkauft werden soll, sei sicherlich ein Hindernis. Es sei nämlich unklar, was dann der neue Eigentümer vorhabe, sagt Dörrié. Nun will sie ihre Pläne an anderen Standorten forcieren, wie etwa in Köln. "Da bin ich am weitesten", sagte die Unternehmerin der SZ. Es gebe auch noch Verhandlungen in Berlin. Im Blick hat die Initiatorin seit Kurzem auch das Salzburger Land, erste Gespräche sind laut Dörrié bereits geführt worden. Dagegen scheint ihr 50 Millionen Euro teures Vorhaben am zunächst favorisierten Standort Garching gestorben zu sein.