Gauting:Berufe im Schnelldurchgang

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Berufsinformationsmesse an der Realschule ; An der Realschule Gauting Gauting Berufsinformationsmesse an der Gautinger Realschule. Markus Friedl von der Staatlichen Fachschule für Massage zeigt Schülern seine Gerätschaften.; Berufsfindungsmesse mit zahlreichen Teilnehmern (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Bei der Informationsmesse in der Gautinger Realschule präsentieren 60 Betriebe und Institutionen ihre Ausbildungsmöglichkeiten. Besonders gefragt sind Firmen aus der IT-Branche.

Von Blanche Mamer, Gauting

Manch einer weiß schon in der Grundschule, was er werden will, andere sind sich noch unsicher, wenn sie ihr Schulabschlusszeugnis in Händen halten. Um bei der Wegfindung zu helfen, hat die Gautinger Realschule bereits vor elf Jahren, damit begonnen, jeweils im Januar eine Berufsinformationsmesse für die Neuntklässler zu organisieren. Am Dienstag war es wieder so weit: 60 Betriebe und Institutionen haben in der Aula und im ersten Obergeschoss des Schulgebäudes ihre Stände aufgebaut und auch einzelne Vorträge angeboten.

Schon kurz nach Beginn der Veranstaltung strömten die Jugendlichen in die Aula, einige Jüngere in Begleitung von Vater oder Mutter, nicht nur Realschüler sondern auch eine Gruppe von Mittelschülern mit ihren Coaches und sogar 32 Gymnasiasten. Einen günstigen Platz gleich gegenüber vom Haupteingang hatte sich der Vertreter der Bundeswehr gesichert, der Stand ist von Anfang an ziemlich umlagert. Zwei Schülerinnen interessieren sich für den Sanitätsdienst, mehrere Mitschüler lassen sich erklären, was auf einen IT-Soldaten zukommt. "Sie müssen sich auf neun Jahre verpflichten, wenn sie den Meister machen wollen, sogar auf 13 Jahre", erklärt Laufbahnberater Markus Aurig. Und erläutert, dass die Ausbildung an der Waffe dazu gehört, dass sie bei Auslandseinsätzen gebraucht werden, um das Kommunikationsnetz aufzubauen, und auch, dass Auslandseinsätze ziemlich gefährlich sein können. Im Schnelldurchgang werden ein paar von den zirka 50 Ausbildungsrichtungen abgehakt, einige der Jugendlichen verlassen den Stand mit glänzenden Augen und viel Infomaterial.

Auch die Polizei kann sich nicht über mangelndes Interesse beklagen. Im kommenden Jahr sollen 1800 neue Polizisten eingestellt werden, berichtet Polizeioberkommissar Michael Selhof von der Polizeiinspektion Fürstenfeldbruck. Es besteht also Ausbildungsbedarf. "Was muss ich mitbringen?", will eine Schülerin wissen. Eine Einstellungsprüfung entscheide, dazu gehöre eine Sportprüfung, ein schriftlicher Sprachtest, Grundfähigkeitstest, Gruppendiskussion und Bewerbungsgespräch, erklärt Selhof. Er rät den Interessenten zu einem Schnuppertag in den Faschings- oder Osterferien.

"Ich weiß noch nicht so recht, was ich machen will", sagt der 16-jährige Jan. Er steht am Stand von Espe Seefeld und lässt sich die verschiedenen Produkte und Ausbildungsmöglichkeiten erklären: Chemikant, Mechatroniker, Lagerlogistik, kaufmännische Ausbildung. Jan steckt alle Infoblätter ein. Besonders gut vertreten sind die Firmen der IT-Branche. Mehr als die Hälfte der Anbieter bilden in diesem Bereich aus, allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten. So viele Firmen wie heuer hätten sich noch nie angemeldet, sagt Seminarrektorin Adriana Scipio von der Fachschaft Wirtschaft, die die Infomesse organisiert hat. "Ich freue mich besonders, dass einige ehemalige Schüler hier sind, die jetzt selber ausbilden", sagt sie. Zum Beispiel Andreas Eichenseher von Pharmatechnik in Starnberg, der seinen Azubi Tobias Strobl mitgebracht hat und nun über die Ausbildungsmöglichkeit zum Systemelektroniker für Apotheken informiert. Einige Schüler wissen schon, was sie wollen. Wie Sarah Nieß aus Gräfelfing, die ihre Bewerbungsmappe dabei hat und sie an Hans Hermann Peters vom Siemens Leadership Center in Feldafing übergibt.

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(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Große Resonanz bei der Berufsinformationsmesse an der Gautinger Realschule: Ob Bundeswehr oder Max-Planck-Institut in Martinsried. Realschüler, Mittelschüler und einige Gymnasiasten wollten es ganz genau wissen.

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(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Diese beiden Neunklässlerinnen interessierten sich für den 3D-Drucker des Max-Planck-Instituts.

© SZ vom 26.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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