Bilanz:Gute Zahlen

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Die VR-Bank Starnberg Herrsching Landsberg verzeichnet mehr Gewinn als geplant. Die 26 Filialen sollen bleiben

Von Otto Fritscher, Starnberg

Das Filialnetz der VR-Bank Starnberg Herrsching Landsberg soll in den kommenden Jahren nicht weiter verkleinert werden. Alle 26 Filialen, die nach einer Schrumpfkur in den vergangenen zwei Jahren übrig geblieben sind, seien "zukunftsfähig", betonte Vorstandsmitglied Thomas Vogl bei einem Pressegespräch am Donnerstag in Starnberg. Nachgebessert hat die Bank indes, was die Öffnungszeiten dieser Zweigstellen betrifft. Es sei ein "Irrweg" gewesen, so der Vorstandsvorsitzende Peter Geuß, die einzelnen Filialen mit unterschiedlichen Öffnungszeiten auszustatten. Dies sei sowohl für den Personaleinsatz als auch für die Kunden nicht günstig gewesen. Nun kehrt die VR-Bank zu den gewohnten Kernöffnungszeiten von 9 bis 16 Uhr zurück. Nur der Standort Bernried weicht leicht davon ab.

Acht dieser 26 Zweigstellen sind sogenannte Beratungscenter, in denen es Spezialisten für alle Geschäftsfelder gibt. Diese Center sind in Starnberg, Gauting, Pöcking, Herrsching, Weßling, Seeshaupt, Dießen und Landsberg. Zu den 26 Filialen kommen noch sieben SB-Filialen mit allerlei Automaten. Möglicherweise, so Vogl, werden auch wieder Geldausgabeautomaten in Stockdorf, Hechendorf und Breitbrunn installiert; zurzeit gebe es Gespräche mit den jeweiligen Gemeinden.

Die VR-Bank sieht sich für die Zukunft gerüstet. Das Geschäftsjahr 2017 schloss das Geldinstitut mit guten Zahlen ab. Der Bilanzgewinn beträgt 4,4 Millionen Euro (plus 3,9 Prozent), dies sei "besser als geplant", so Geuß. Treiber war die günstige Entwicklung im Kreditgeschäft. 540 Millionen Euro wurden an Firmenkrediten ausgegeben, ein Plus von fast zehn Prozent. Um 5,8 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gestiegen ist das betreute Kundenkreditvolumen. Auf der Einlagenseite wuchs das betreute Kundenvolumen auf rund 5,4 Milliarden Euro; die Bilanzsumme kletterte 2017 "erstmals", so Geuß, auf mehr als 2,5 Milliarden Euro. Mit einer Eigenkapitalquote von 20,3 Prozent übertrifft die VR-Bank die gesetzlichen Vorschriften bei weitem. Um gut drei Prozent wurden die Verwaltungskosten gesenkt, was auch dem von 457 auf 424 Mitarbeiter gesunkenen Personalstand geschuldet ist. Die Zahl der Azubis ist mit 29 gleich geblieben.

Den Trend zur Digitalisierung bekommt auch die VR-Bank zu spüren. Rund 40 Prozent der Kunden wickeln ihre Geschäfte fast ausschließlich online ab. Immer stärker in Anspruch genommen wird das telefonische Kundencenter in Weßling, bei den zehn Mitarbeitern gehen pro Tag zirka 500 Anrufe ein. "Gerade bei den älteren, bei den 60- bis 70-Jährigen, ist noch Potenzial drin. Die merken langsam, dass das Internet nicht nur böse und gefährlich ist", scherzte Geuß.

Wert lege man, so Geuß, auf die regionale Verankerung der Bank. So habe man Aufträge im Wert von 5,6 Millionen Euro an die heimische Wirtschaft vergeben und insgesamt 2,7 Millionen Euro als Gewerbesteuer an die Kommunen bezahlt.

Und dann haben die Banker noch eine Änderung im Kundenverhalten bemerkt: "Bisher ging es vielen Anlagekunden darum, dass ihr Geld sicher ist, auch wenn es kaum Zinsen bringt. Nun trauen sich viele wieder in den Aktienmarkt."

© SZ vom 16.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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