Auch der Landkreis Weilheim-Schongau hat Probleme, geeignete Unterkünfte für Asylbewerber zu finden. In einem Rundschreiben bittet Landrätin Andrea Jochner-Weiß alle Gemeinden, bis spätestens Ende Oktober leer stehende Immobilien und Grundstücke zu melden, die für eine Flüchtlingsunterkunft geeignet sind. Das gab Bürgermeister Josef Steigenberger in der Sitzung des Bernrieder Gemeinderats am Donnerstag bekannt. "Es ist ein Hilferuf, weil man die Asylbewerber nicht mehr unterbringen kann", sagte er.
Bernried gehört zu den wenigen Gemeinden, die noch keine Flüchtlinge aufgenommen haben. Bislang leben lediglich zwei anerkannte Asylbewerber-Familien im Dorf. Das soll nun anders werden. Laut Steigenberger sollen in den kommenden Wochen bis zu 70 Flüchtlinge eintreffen. Das Kloster der Missionsbenediktinerinnen, die Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd sowie der Pferdezüchter Dieter von Boetticher hätten bereits Unterkünfte zur Verfügung gestellt. Sie müssten zum Teil noch hergerichtet und möbliert werden. Von Boetticher habe die Räumlichkeiten auf Gut Unterholz sogar kostenlos angeboten, lobte Steigenberger. Für die Betreuung der Neuankömmlinge haben die Kirchengemeinden und die Nachbarschaftshilfe SoNe bereits ihre Hilfe angeboten. Dennoch brauche es noch ehrenamtliche Unterstützung. Viele engagierte Bürger haben sich schon im Rathaus gemeldet. Weitere Anmeldungen nimmt Gemeindemitarbeiterin Dena Heß ( gemeinde@bernried.de) entgegen. Bürger, die sich engagieren wollen, können sich aber auch auf der Informationsveranstaltung, am Montag, 26. Oktober, um 19 Uhr, im Barocksaal des Klosters, melden. Dort soll ein Helferkreis für Bernried gebildet werden. Steigenberger schätzt, dass etwa 100 Helfer notwendig sein werden. Auf der Veranstaltung werden auch das Landratsamt und Pfarrer Jost Herrmann über ihre Erfahrungen in anderen Gemeinden berichten.