Bernried:Beten vor leerem Altar

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In der Regel ist das Haus der Missions-Benediktinerinnen gut gefüllt. Seminargruppen und Einzelgäste buchen sich regelmäßig im Bildungshaus Sankt Martin in Bernried ein, das die Hauptaufgabe der Schwestern in Bernried darstellt und mit dem sie ihren Lebensunterhalt sichern. So leben die 17 Schwestern nach dem benediktinischen Grundsatz "Ora et labora et lege" im Zentrum des alten Dorfs Bernried. Die Anlage mit weitläufigem Garten liegt direkt am Starnberger See. Sie wurde 1949 vom Tutzinger Mutterhaus der Missions-Benediktinerinnen neu besiedelt. Das Bildungshaus wurde vor guten 40 Jahren eingerichtet. Dort bieten die Schwestern neben den Beleggruppen und Einzelgästen auch ein eigenes Bildungsprogramm an. Es reicht von spirituellen Wanderungen über meditatives Tanzen, Bibelangeboten, Familienferien hin zu verschiedenen Exerzitien Angeboten.

Auch die christlichen Hochfeste, wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten können Gäste mit den Ordensschwestern begehen. Drei Kurse finden in diesem Jahr über die Kar- und Osterfeiertage statt, etwa 70 Gäste werden erwartet, wenige Restplätze können auf Nachfrage noch belegt werden. Am Gründonnerstag steht nach einem gemeinsamen Abendessen mit allen Gästen und Schwestern ein Gottesdienst zur Erinnerung an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern und mit Fußwaschung als Zeichen des Füreinander Daseins im Mittelpunkt. Nach dem Gottesdienst wird der Altar leer geräumt und es wird still im Kloster. "Dann heißt es bei uns wachet und betet", erklärt Schwester Helga Gabriela Haack. Am Karfreitag wird dann gemeinsam geschwiegen, lediglich während der Impulsarbeit wird gesprochen. Das Kreuz steht am Sterbetag Jesu im Mittelpunkt, vor allem in der Liturgie am Nachmittag. Ruhig und besinnlich beginnt schließlich auch der Karsamstag, bevor man mit dem frühmorgendlichen Osterfeuer am Ostersonntag das große Halleluja zur Feier der Auferstehung Jesu Christi angestimmt wird, wie die Ordensschwester zusammenfasst. Das gemeinsame Erleben der Liturgie sei immer wieder für alle Gäste und Schwestern ein Höhepunkt.

Stundengebet und Eucharistiefeier sind wichtige Elemente des Lebens der Ordensfrauen. Daraus schöpfen sie Kraft und finden Orientierung für ihr Leben. Auch könnten sie hier "alle Sorgen und Nöte der Menschen mit hinnehmen und sie Gott anvertrauen", sagt Schwester Helga Gabriela Haack. Deshalb beginnen die Ordensfrauen den Tag gemeinsam und versammeln sich um 6.30 Uhr zum gemeinsamen Gotteslob in der Klosterkapelle. Auch während des weiteren Tages beten sie gemeinsam mittags, am späten Nachmittag und zum Abschluss des Tages. Die Gäste sind dazu jederzeit herzlich willkommen.

Mehr über das Kloster der Missions-Benediktinerinnen in Bernried und ihr Seminarprogramm gibt es unter www.bildungshaus-bernried.de. Als persönliche Ansprechpartnerin steht Schwester Helga Gabriela Haack zur Verfügung, Telefon 08158/255-29.

© SZ vom 18.03.2017 / frie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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