Bernried:Sporthalle wird gebaut

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Schon nach Ostern sollen die Bagger anrollen

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Nach jahrelangen Debatten wird das Projekt Sporthalle in Bernried endlich konkret. "Mit großer Wahrscheinlichkeit werden nach Ostern die Bagger anrollen", kündigte der Vorsitzende des Sportvereins Bernried (SVB) Michael Kröninger auf der Jahreshauptversammlung am Dienstag an. Bernried ist eine der wenigen Gemeinden, die über keine eigene Sporthalle verfügt. Knapp die Hälfte der etwa 800 Vereinsmitglieder musste bislang auf Hallen in den Nachbargemeinden ausweichen. Regelmäßig gab es neue Anläufe, die sich jedoch immer wieder zerschlagen haben, weil die notwendigen Finanzmittel fehlten. Die Diskussion entflammte erneut, als die Zustände in den Sanitäranlagen im Vereinsheim unzumutbar geworden waren und eine Sanierung nicht mehr länger aufgeschoben werden konnte.

Auch die Grundschule braucht eine Sporthalle, da sie lediglich über einen Gymnastikraum verfügt. Man entschied sich für eine gemeinsame Halle. Der einzige Haken war, dass unterschiedliche Hallengrößen erforderlich sind. Nachdem eine Zusammenlegung genau geprüft wurde und die Regierung von Oberbayern im Dezember zudem einem vorzeitigen Baubeginn zugestimmt hat, steht dem Projekt nun nichts mehr im Wege. Die Finanzierung der knapp 2,5 Millionen Euro teuren Halle ist ebenfalls gesichert. Nach Angaben des Vorsitzenden gibt die Gemeinde einen Investitionszuschuss von einer Million Euro, 270 000 Euro hat der BLSV zugesagt und mit 415 000 Euro wird über den Schulsport gefördert. Da laut Kröninger Jahre vergehen können, bis die BLSV-Zuschüsse ausbezahlt werden, wird die Gemeinde den Betrag zwischenfinanzieren.

Der einzige Wermutstropfen ist der Eigenanteil von 145 000 Euro, den der Sportverein leisten muss. Dieser hat ein Vermögen von 60 000 Euro, der Förderverein steuert zudem 30 000 Euro bei und der Rest von 55 000 Euro muss über Eigenleistung finanziert werden. Alle erwachsenen Mitglieder mit Ausnahme der Rentner müssen in diesem und im kommenden Jahr eine Sonderzahlung von jeweils 50 Euro leisten, die jedoch auch abgearbeitet werden kann. Die Mitglieder können sich beispielsweise an Maler- und Fliesenarbeiten beteiligen oder beim Bau der Außenanlagen. Schon im Januar sind erste Arbeiten zur Vorbereitung des Baugrunds angesetzt. Die in einer Sonderversammlung beschlossenen Eigenleistungen brachte der Vereinsführung Kritik ein. Der Sport-Chef versuchte nun zu beruhigen: Die Planungen seien so weit gediehen wie noch nie, sagte er. Daher bezweifle er nicht, dass es der Verein schaffen werde. Nach der Vereinbarung mit der Gemeinde, die noch kurz vor Weihnachten in trockene Tücher gebracht wurde, muss der Verein von den auf jährlich rund 15 000 Euro geschätzten Folgekosten einen Anteil von 6000 Euro übernehmen. Dafür verlangt die Gemeinde nur 10 Euro pro Jahr für die Pacht des Geländes.

© SZ vom 07.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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