Berg:Im Verborgenen

Die Berger Gruppierung QUH fordert von anderen Transparenz, tagt selbst aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Sabine Bader

Vor wenigen Tagen, am 16. März, hat die Berger Gruppierung QUH in ihrem Internetblog angeprangert, Bürgermeister Rupert Monn habe ein eigentlich öffentliches Thema in nichtöffentlicher Gemeinderatssitzung beraten. Es ging dabei um nichts Wichtigeres als die Höhe von Hecken. "Im Verborgenen", so schreibt die QUH, habe der Rathauschef ein "Stimmungsbild" abfragen wollen. "Solche geheimen Rückversicherungen könnte man auch Mauscheln nennen", so das harte Urteil der QUH.

Dieselbe Gruppierung hat am Freitag ihre Jahresversammlung abgehalten. Und man staune: unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Im Internet feiert sich die Gruppe danach munter, freut sich über ihr 100. Mitglied und erklärt: "Es sollte ein Arbeitstreffen mit offenen Diskussionen und konkreten Beschlüssen sein, weshalb keine Presse geladen war." Man habe einfach "bei freien Getränken freien Gedanken" nachgehen wollen. Transparenz à la QUH also. Und unter einem Bild von QUH-Gemeinderätin Elke Link heißt es keck, "ob sie denn noch einmal für den Bürgermeisterposten kandidieren würde - allein die anwesenden Mitglieder kennen ihre Antwort".

Es ging also darum, "im Verborgenen" ein Stimmungsbild der Mitglieder in Sachen Bürgermeisterkandidatur abzufragen. Dem Vorsitzenden Andreas Ammer, der sonst schnell bei der Hand ist, wenn es darum geht, mehr Öffentlichkeit anzumahnen, fällt dazu nur noch ein: "Diesmal haben wir es eben so gemacht." Sabine Bader

© SZ vom 23.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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