Berg:Erst der Neffe, dann der Onkel

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Im Gemeinderat Berg gibt es nur kleinere Veränderungen - und bei der CSU eine Besonderheit.

Von Sabine Bader

In Berg wohnen offenbar lauter zufriedene Menschen. Nicht anders ist das Ergebnis der Gemeinderatswahl vom Sonntag zu deuten. Denn was die Besetzung und Sitzverteilung im Gemeinderat angeht, bleibt auch nach dem Urnengang nahezu alles beim Alten. Einzig die CSU kann ein Mandat zulegen. Und das wohl nur, weil Robert Schmied von den Überparteilichen zu den Christsozialen gewechselt ist und seinen Sitz im Gremium quasi von der einen auf die andere Seite des Tisches mitnimmt. So einfach ist das in Berg. Freilich, Bürgermeister Rupert Monn kommt das Wahlergebnis zupass: "Es macht eine kontinuierliche Fortsetzung unserer Arbeit möglich", sagt er.

Ein paar bemerkenswerte Dinge gibt es dennoch zu vermelden: zum Beispiel, dass die Anzahl der Frauen im Berger Gemeinderat von drei auf fünf gewachsen ist. Julia Galloth gelingt es bei den Grünen aus dem Stand, den Architekten Wolfgang Adldinger aus dem Feld zu schlagen. Sie zieht mit 882 Stimmen an seiner Stelle ins Gremium ein. Auch die SPD-Fraktion hat künftig eine Frau in ihren Reihen: Elisabeth Fuchsenberger. Sie hatte bereits für den Bezirkstag kandidiert und den Einzug in das Münchner Gremium knapp verpasst.

Und noch eine Berger Besonderheit gibt es: Ein Sitz in der CSU-Fraktion geht fast wie zu Zeiten alter Erbhöfe an die Familie Gastl-Pischetsrieder aus Leoni. Bis 2008 gehörte Franz Gastl-Pischetsrieder dem Ratsgremium an, danach kam für sechs Jahre sein Neffe Andreas, der seinen Sitz jetzt wiederum an den Onkel abtritt. Beide haben eine Gemeinsamkeit: Sie melden sich im Gemeinderat konsequent nur dann zu Wort, wenn es um ihr unmittelbares Lebensumfeld in Leoni nebst Uferstraße geht. Andere Themen haben es in den vergangenen Jahrzehnten so nicht geschafft, das Interesse der beiden zu wecken.

Wesentlich vielseitiger interessiert und bei den Wählern besonders beliebt ist CSU-Chef Andreas Hlavaty. Er erhält von allen Gemeinderäten die meisten Wählerstimmen - 2132 sind es insgesamt. Auf dem zweiten Platz in der Beliebtheitsskala rangiert Elke Link von der QUH (quer, unabhängig, heimatverbunden) mit 1774 Stimmen, gefolgt von Robert Schmid (CSU) mit 1304 Stimmen und Ludwig Haseneder (Einigkeit) 1294 Stimmen.

CSU: Andreas Hlavaty, Robert Schmid, Franz Gastl-Pischetsrieder, Peter Haslbeck, Robert Wammetsberger. SPD: Anton Galloth, Werner Streitberger, Elisabeth Fuchsenberger. Grüne: Julia Galloth. Einigkeit: Ludwig Haseneder, Peter Sewald, Richard Fink, Hermann Reichart. QUH: Elke Link, Andreas Ammer, Elke Grundmann, Joachim Kaske. Bürgergemeinschaft: Wolfgang Reiser, Rupert Steigenberger. FDP: Anke Sokolowski

© SZ vom 18.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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