Jörg Reuther präsentiert unter dem Titel "Blick in die Welt - wie Landschaft Menschen prägt" beeindruckende Landschaftsaufnahmen und Porträtfotos. Für diese Bilder war Reuther diesmal unter anderem in Namibia, in Saudi Arabien, in Tadschikistan, der Mongolei und in Australien unterwegs.
In der Ausstellung sind die Fotos jeweils so angeordnet, dass drei der 48 Bilder thematisch zusammen gehören. Zwei Fotos sind Porträtaufnahmen, und das Dritte bildet die Welt ab, in der die Menschen leben. Diese Zusammengehörigkeit zeigt sich auch in den Farben der Bilder. Alle drei teilen die selbe Farbpalette, und dies, ohne zusätzliche Bildbearbeitung, wie Reuther erklärt. Der Fotograf selbst sagt, "die Bilder spiegeln die Farben des Landes wieder".
Die sehr eindrücklichen Porträtaufnahmen der Ureinwohner des jeweiligen Landes zeigen diese in ihrer gewohnten Umgebung und teilweise bei ihrer alltäglichen Routine. Der Betrachter kann spüren, dass sich Reuther Zeit für seine Aufnahmen genommen hat und sich darum bemühte, eine Vertrauensbasis zu seinen Modellen aufzubauen. Diesen Eindruck bestätigte der Fotograf bei der Vernissage in dem Geldinstitut auch selbst: "Nach Möglichkeit komme ich mit den Menschen in Kontakt, auch für länger". Es gehe ihm eben nicht darum, nur mal "schnell im Vorbeifahren draufzuhalten".
Auf der Einladungskarte zur Eröffnung der Ausstellung heißt es, dass die Fotografien zeigen, wie die Landschaften nicht nur die Lebensumstände, sondern eben auch die Menschen selbst prägen. Diese Ankündigung findet vor allem in den Aufnahmen der teilweise wettergegerbten Gesichter Bestätigung. Die Fotografien der Landschaften hingegen wirken komplett unberührt von Zeit, Witterung und ihren Bewohnern. Diese Bilder deuten an, dass die Menschen noch im Einklang mit ihrer Umwelt leben. Reuther arbeitet digital. Seine Aufnahmen sind laut eigener Aussage, abgesehen von kleinen "Schönheitsreparaturen", nicht weiter bearbeitet.
Was zum einen selten ist in Zeiten, in denen sich nicht mehr auseinanderhalten lässt, was echt ist und was nachträglich hinzugefügt, und zum anderen kaum zu glauben ist, wenn man die farbenprächtigen Aufnahmen sieht. Aber da zeigt sich dann wohl die beeindruckende Schönheit der unberührten Natur. Reuthers Ausstellung zog am Eröffnungsabend viele Interessierte an, sogar der Dießener Bürgermeister hatte den Weg nach Starnberg gefunden.
Organisiert wird die Ausstellung von "Weitwinkel - Forum für Film und Kultur im Fünfseenland". Der Verein engagiert sich für die Förderung von Film und Kultur im Landkreis Starnberg und unterstützt dabei unter anderem das Fünfseen-Filmfestival.
Die Ausstellung kann bis Dienstag, 16. Mai im Foyer der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg (Wittelsbacherstraße 9).