Stadtteilwoche:Mit Nachbarn Kunst genießen

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Kinohelden: Beim Open-Air-Kino am Grünen Markt wird am Montag, 25. Juni, der Film "Lux -Krieger des Lichts" zu sehen sein. Torsten Kachel (Franz Rogowski) will in Gestalt eines Superhelden die Welt verbessern und bekommt es mit Verbrechern zu tun. (Foto: Tom Garrecht/oh)

Die Stadtteilwoche zeigt, dass sich Berg am Laim allmählich zu einem Kulturstandort mausert

Von Renate Winkler-Schlang, Berg am Laim

Sieben Tage Kultur vor der Haustür, das bietet die Berg am Laimer Stadtteilwoche: Von diesem Donnerstag, 21., bis Mittwoch, 27. Juni, können die Bürger im großen Stadtteilwochen-Zelt auf dem Festplatz an der St.-Veit-Straße westlich der Trambahn-Wendeschleife und an vielen weiteren Spielorten hören und sehen, staunen und lachen, sich treffen - und stolz sein darauf, was ihr eigenes Viertel so bietet an attraktiven Örtlichkeiten und vor allem an kreativen Menschen.

Berg am Laim mausert sich ohnehin zum Kulturstandort: Mit viel Vorfreude sehen die Bürger dem großen Konzertsaal im Werksviertel entgegen, aber auch dem Kulturzentrum, das an der St.-Michael-Straße auf der heutigen Krautgartenfläche entstehen soll. Bis dahin gibt es immerhin den Kulturtreff an der Baumkirchner Straße 20, den neuen Saal im Wohnprojekt an der Berg-am-Laim-Straße 127 bis 129, aber auch Bildungslokal und Stadtbücherei, Alten- und Service-Zentrum und Pfarrsäle und nicht zuletzt den Projektraum der Kunstwohnwerke an der Streitfeldstraße: sicher alles Besuchermagnete während der Stadtteilwoche.

Jede Stadtteilwoche hat ein überregional bekanntes Zugpferd, im Falle von Berg am Laim ist es der Kabarettist Michael Altinger, für den die Fans wahrscheinlich am 21. Juni Schlange stehen werden. Die kostenlose Vorstellung im Zelt, das immerhin 680 Plätze bietet, beginnt um 19.30Uhr. Auch für alle anderen Angebote des kulturellen Feuerwerks ist der Eintritt frei. Eine Reservierung von Karten ist nicht möglich, darauf weist Organisatorin Sylvia Ottes aus dem Kulturreferat hin.

Bemerkenswert, was in Berg am Laim kulturell gedeiht: So stammen etwa De Vazupft'n, die im Gemeindesaal der Offenbarungskirche Couplets und Volksmusik machen, aus dem Viertel, aber auch die Isarband, deren Mitglieder aus dem Wohnprojekt kommen, oder die Munich Soul Company. Auch die Schulen engagieren sich, Grundschüler der Berg-am-Laim-Schule haben ihren Stadtteil fotografiert, die Maria-Ward-Realschule lädt zu "Mary Ward in concert", das Michaeligymnasium bietet neben seiner grandiosen Percussion-AG sogar einen Chor aus Lehrern und ehemaligen Schülern auf.

Wer sein Viertel noch besser kennenlernen möchte, kann das auf vielfältige Weise tun - ob mit historischen Filmen von Rita Strotjohann oder der Videogruppe des Bürgerkreises, bei der Radtour "Vom Arbeitervorort zum Architektur-Hotspot" mit Eva Regensburger aus dem Planungsreferat, durch die "Theatralische Entdeckungsreise" mit Karnik Gregorian oder Stadtteilspaziergängen zu Denkmälern oder durchs Werksviertel. Natürlich gibt es wieder einen Seniorennachmittag und ein Kinderprogramm, aus dem neben Theater und Zauberei etwa der Workshop "Soundpainting" für Sechs- bis Elfjährige heraussticht, denn das geht ohne Sprache und ist daher auch für Flüchtlingskinder geeignet.

Viele werden zusammenkommen bei der Kulturdult am Wochenende, wo sich Vereine und Initiativen präsentieren von den Straßenbahnfreunden über die Feuerwehr, den Volk-Verlag, die Freunde des Werksviertels oder die Malteser bis zum SOS-Familienzentrum. Magnet wird sicher auch das Johannisfeuer des Maibaumvereins am Samstag, 23. Juni, sein. Am letzten Tag darf man gespannt sein, wer dieses Mal die Auszeichnung "Berg am Laim gestaltet" des Bezirksausschusses bekommen wird.

© SZ vom 21.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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